Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 140
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0140
von der jüngeren, darüberliegenden Holzbebauung durch eine Brandschicht
getrennt. Die Errichtung der jüngeren Holzbauphase datiert der
Ausgräber, ebenfalls auf dendrochronologischen Untersuchungen basierend
, in die Jahre 85/86 n. Chr.8. Diese Ausgrabungsergebnisse deuten an,
daß die frühesten römischen Siedlungsstrukturen in engem Bezug zum
Rotenbach und seiner Talaue zu sehen sind.

Da der Siedlungsraum innerhalb des Rotenbachtales sehr begrenzt ist und
ein Ausweichen nach Westen in Richtung Oos nicht möglich war, mußte
die Siedlung zwangsläufig auf die Hanglagen der Battert- und Staufenbergausläufer
ausweichen. Auf dem nördlich des Rotenbaches gelegenen Hang
entstanden die Thermenanlagen, der südlich gelegene Hang wurde alsbald
von einem großen repräsentativen Steingebäude eingenommen. Das Ausweichen
auf die Hanglagen geschah offenbar sehr zügig, eine auf dem
„Rettig" (Abb. 1, Punkt C) gefundene Bauinschrift läßt schon für die
frühen achtziger Jahre des ersten nachchristlichen Jahrhunderts größere
Bautätigkeiten erkennen9. Dieses Bild bestätigte sich im Verlauf der neueren
, seit 1991 laufenden Ausgrabungen auf dem „Rettigareal"10.

Die Fundumstände - Der archäologische Befund

Das alte Gebäude Gernsbacher Straße 14 entsprach gegen Ende der 60er
Jahre nicht mehr den Ansprüchen seines Besitzers. Das Haus wurde abgebrochen
und durch einen Neubau ersetzt, wobei der Bauaushub ohne
Beobachtung der staatlichen Denkmalpflege blieb. Glücklicherweise wurde
der Vorgang aber von drei historisch interessierten Bürgern verfolgt.
Die Beschreibung des archäologischen Befundes basiert auf den Beobachtungen
dieser Personen11.

Die jüngste Geschichte des Anwesens läßt sich bis auf das Jahr 1801
zurückverfolgen. In diesem Jahr wurde das 1967 abgebrochene Haus erbaut12
. Da der Baugrund in unmittelbarer Nähe zum Rotenbach lag, verzichtete
man damals aufgrund des hohen Grundwasserspiegels auf eine
Unterkellerung des Gebäudes13.

Ausgehend von der erschließbaren Struktur des Fundplatzes waren für die
römischen Fundschichten ideale Erhaltungsbedingungen vorauszusetzen,
zumal tiefgreifende neuzeitliche Störungen nicht zu erwarten waren. Die
Beobachtungen während des Bauaushubes bestätigten dieses Bild deutlich,
so waren es vor allem gut erhaltene Holzkonstruktionen, die in der Feuchtzone
des alten Rotenbachlaufes der Baumaßnahme zum Opfer fielen.

140


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0140