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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 149
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Baden-Badener Fundstück aus Gründen der praktischen Handhabung am
sinnvollsten. Faßt man alle Erkenntnisse und Anforderungen an das Stück
zeichnerisch zusammen, ergibt sich der in Abbildung 5 wiedergegebene
Rekonstruktionsversuch. Auf die Darstellung von ehemals sicher vorhandenen
Verzierungen bzw. gestalterischen Elementen, die das Wesen des
dargestellten Tieres unterstreichen sollten, wurde bewußt verzichtet, da
keine klaren Anhaltspunkte vorliegen. Eine genaue zoologische Bestimmung
des Tieres ist mit Schwierigkeiten verbunden, der gedrungene Körperbau
könnte allerdings in Richtung ,Schwein' weisen.

Die Benutzung des Stückes kann man sich wie folgt vorstellen: dank seiner
geringen Größe und seiner längsovalen Form lag das Gefäß gut in der
Hand der fütternden Person. Die leicht nach oben gebogene Einfüllöffnung
verhinderte in der nahezu horizontalen Lage des Gefäßes ein Verschütten
des Inhalts. Auf der Schnauze des Tieres saß mit einiger Sicherheit eine
schnullerähnliche Einrichtung, die einerseits die leicht kauende Bewegung
des Kindes abdämpfte und andererseits ein Aussaugen des Inhaltes ermöglichte
.

Datierung des Stückes

Da weder dendrochronologische noch numismatische Datierungsanhalte
vorliegen, ist die Beurteilung des Glasgefäßes an die keramischen und sonstigen
Kleinfunde gebunden. Für die Datierung des Fundstückes selbst ist
aufgrund seiner Fundsituation keine differenziertere Einteilung mehr zu erreichen
, so daß letztlich die eingangs dargelegte Datierung der Fundschicht
.Baugrubensohle' für das Glasgefäß übernommen werden muß. Demnach
ist für das Baden-Badener Glastier eine Entstehung bzw. Benutzung in der
Zeit des ausgehenden ersten und des frühen zweiten Jahrhunderts anzunehmen
.

Die Frage nach der Herkunft des Stückes ist auf der Basis stilistischer Vergleiche
oder eindeutiger Werkstattfunde nicht zu beantworten. Möglicherweise
wären auf naturwissenschaftlichem Weg, über die chemische Zusammensetzung
des Ausgangsmaterials, Hinweise zu gewinnen. Für die
betreffende Entstehungszeit des Glastieres sind verschiedene Herstellungszentren
bekannt42, Verbindungen zu dem Baden-Badener Glasgefäß lassen
sich aber nicht konkretisieren.

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