Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 170
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0170
46 A. KISA. a. a. O. (Anm. 31), S. 332.

47 Die Bezeichnung Infundibulum ist für die Sauggefäße unzutreffend. Zur richtigen Bezeichnung
: W. J. HILGERS, a. a. O. (Anm. 54), S. 80ff.

48 C. ISINGS, Roman Glass from dated Finds. Archaeologica Traiectina 2
(Groningen/Djakarta 1957), S. 118; M. C. CALVI, a. a. O. (Anm. 33), S. 77, und S. v.
SCHNURBEIN, Das römische Gräberfeld von Regensburg. Archäologische Forschungen
in Regina Castra - Regensburg I (Kallmünz 1977), S. 72.

49 E. WELKER, Die römischen Gläser von Nida-Heddernheim. Schriften des Frankfurter
Museums für Vor- und Frühgeschichte 3 (Frankfurt/Main 1974), S. 95ff.

50 Soweit die Fundumstände nachvollziehbar sind, stammt der Gefäßtyp der Saugflaschen
fast ausschließlich aus Gräbern. Stücke aus anderen Fundzusammenhängen sind
sehr selten. Ein Exemplar, ein Siedlungsfund, diente - in sekundärer Verwendung - als
Münzschatzgefäß (R. FRANKE, W. LESCHHORN, Denarfund flavischer Zeit vom
Herapel/Lothringen. Ber. Staattl. Denkmalpflege Saarland 23, 1976, S. 67ff.). Ein anderes
Exemplar fand sich im Schutthügel von Vindonissa (E. ETTLINGER, C. SIMO-
NETT, Römische Keramik aus dem Schutthügel von Vindonissa. Veröffentlichungen
der Gesellschaft pro Vindonissa 3 (Basel 1952), S. 54, Nr. 251 und Tafel 12,251). Zwei
militärische Fundplätze halten, bezüglich des Auftretens von Saugflaschen, einer kritischen
Überprüfung nicht stand. Allein die Typenbezeichnung ,Hofheim 33B' suggeriert
das Vorhandensein dieser Gefäße am Fundplatz. E. Ritterling rekonstruierte den
Typus über einen Vergleichsfund aus Wiesbaden. Das wichtigste Element dieses Types,
die Saugtülle, ist nach seinen Angaben in Hofheim „zufällig nicht erhalten". Dieser
Weg ist methodisch nicht gangbar, da sich die Saugflaschen im Regelfall von anderen
Gefäßformen nur durch die angesetzte Tülle unterscheiden. Der Typ ,Hofheim 33B'
besteht letztendlich ohne Berechtigung (E. RITTERLING, Das frührömische Lager bei
Hofheim im Taunus. Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung
24, 1912 (Wiesbaden 1913), S. 263, und Tafel 33, 33B). Ähnlich
verhält es sich mit dem Typ „Haltern 32". Aus dem Fundbestand liegt hier nur die eine
Tülle vor, das Restgefäß fehlt. Die Tülle kann, auf ihre Abmessungen bezogen, eigentlich
nicht von einem Sauggefäß stammen. Der Tüllenkanal weist nach der Fundzeichnung
einen Durchmesser von etwa 6 Millimetern auf. Dies ist eine Größenordnung, die
von keiner Saugflasche, auch nicht annäherungsweise, erreicht wird. Im Regelfall weisen
die Tüllenenden Durchmesser von einem Millimeter bis maximal zwei Millimetern
auf. Für das Halterner „Tüllengefäß" ist eine Verwendung als Saugflasche aufgrund
formaler Details unwahrscheinlich (S. LOESCHCKE, Ausgrabungen bei Haltern. Die
keramischen Funde. Ein Beitrag zur augusteischen Kultur in Deutschland. Mitt. Alt.-
Komm. Westfalen 5 (Münster 1909), S. 202, und Abb. 14,4).

51 Im römischen Friedhof Köln Jakobstraße ist eine Saugflasche als Beigabe in einem
Kindergrab (Grab 129) belegt: U. FRIEDHOFF, a. a. O. (Anm. 22), S. 135f., Tafel 24
und 82. Ein weiterer eindeutiger Fundzusammenhang stammt aus dem Gräberfeld von
Krefeld-Gellep. Hier gehörte ein Sauggefäß mit Glanztonüberzug zum Inventar eines
Frauengrabes (Grab 894): R. PIRLING, Das römisch-fränkische Gräberfeld von Krefeld
-Gellep. Germanische Denkmäler der Völkerwanderungszeit, Serie B. Die fränkischen
Altertümer des Rheinlandes, Band 2. (Berlin 1966), 1. Teil, S. 71, und 2. Teil,
S. 108, und Taf. 75,7. Einige wichtige Aufschlüsse wird in dieser Frage die Auswertung
der Leichenbrände aus dem Gräberfeld von Wederath-Belginum liefern. Nach
Mitteilung von Frau Dr. Cordie-Hackenberg (Rheinisches Landesmuseum Trier - Projekt
Wederath) sind die Untersuchungen zu den mittlerweile fünfzehn bekannten Gräbern
mit Saugflaschenbeigabe noch nicht abgeschlossen. Zum Wederather Gräberfeld:

170


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0170