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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 252
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Das badische Amt Stollhofen

Ernst A. Gutmann
Einführung

Ohne große Feier und ohne daß es allgemein bekannt wurde, jährte sich
die Bildung der Gemeinde Rheinmünster im Jahre 1994 zum zwanzigsten
Male.

Die Reformgemeinde Rheinmünster besteht aus den ehemaligen selbständigen
Gemeinden Greffern, Schwarzach mit Hildmannsfeld, Söllingen und
Stollhofen.

Vor zwanzig Jahren endete die Geschichte der politischen Gemeinde Stollhofen
, vor rund 200 Jahren ging die Geschichte der mittelalterlichen Stadt
und die der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft zu Ende.

Die erste gesicherte Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1154' als Königshof
mit Kirche. Schon 1212 ist eine Adelsfamilie erwähnt, die sich
nach dem Ort nannte und hier das Schultheißenamt inne hatte2. 1292 erscheint
die Burg zu Stollhofen3. Zehn Jahre später, 1302, folgte die erste
Erwähnung als „Statt" im Besitz der Ritter von Windeck4.

Infolge von Geldverlegenheit verkaufte Ritter Eberlin von Windeck im
Jahre 1309 die Stadt Stollhofen mit der Vogtei, die die Dörfer Söllingen
und Hügelsheim umfaßte, für 1450 Mark Straßburger Silber an den Markgrafen
Rudolf von Baden5.

Die Entstehung der Amtsgebiete

Unter Markgraf Bernhard I. (1364-1431) erhielt das Land eine für damalige
Zeit moderne einheitliche Verwaltung. Er setzte in den Städten Schultheißen
über die gewählten Bürgermeister ein, die im Gericht und Rat den
Vorsitz führten. Die kleinen Vogteigebiete wurden zu mehrere Dörfer umfassenden
„Amtsgebieten" zusammengefaßt. Dieser Verwaltungseinheit
stand der Amtmann oder Vogt, vergleichbar mit Landrat, vor. Die Amtmänner
stammten meist aus dem Landadel der Markgrafschaft. Denen
wurden „Verwaltungsfachleute", die Amtsschreiber, unterstellt, die wiederum
ihren Lebensunterhalt als Schulmeister, Mesner oder Zoller aufbessern
konnten. Die Schreiber waren neben dem Pfarrherrn zum Beginn mitunter

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