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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 269
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Neu erbauen ließ Heinrich 1463 eine Scheuer, 1466 „Unser frauwen ca-
pell", 1471 das „schießhus mit dem ercker uff dem Graben", zwei Jahre
danach den „gart" und darin das „schießhus und schutzrain." 1473 kamen
zu den Neubauten noch die neue Scheuer und der Marstall neben der Kapelle
(vermutlich zwischen Schloßkapelle und Rondellturm) sowie die
„harnaschkammer by der pfistory (Bäckerei)", vermutlich an der Hauptstraße
, wo sich heute die Schloßhalle befindet. Vielleicht wurde aus der
von ihm gebauten Bäckerei später das erkergeschmückte Oberamtshaus
aus dem Jahre 1565.

Mentzingers Karte ist nicht die erste bildliche Darstellung des Schlosses.
Auf Landkarten des 16. Jahrhunderts sind die Städte manchmal durch
kleine Zeichnungen dargestellt. Es ist natürlich zu fragen, ob ein Kartograph
mit den gezeichneten Gebäuden die Städte nur symbolisch andeuten
wollte, oder ob die Zeichnungen der tatsächlichen Gestalt entsprechen
. In den Karten von Sebastian Münsters Cosmographia ist für
Wolfach keine Ähnlichkeit erkennbar11; in seiner 1545 erschienenen
Karte „Nigra Silvia" ist aber eindeutig ein Bezug zur Realität festzustellen12
: in der Mitte das mit Ziegeln gedeckte Stadttor, links und rechts
jeweils ein fahnengeschmückter Rundturm, dazwischen die niedrigen
Schloßgebäude. Es ist ja bekannt, daß Münster in der Cosmographia im
Kapitel über den Schwarzwald ausdrücklich die Flößerei „besonder umb
Wolfach" erwähnt13; man könnte also durchaus zu der Vermutung kommen
, daß er selbst einmal durchs Kinzigtal reiste und das Schloß von
eigener Anschauung her kannte.

2. Das „untere" Stadttor

Das heute in das Schloß integrierte untere Tor - eines der ältesten Bauwerke
in Wolfach - blieb im Laufe der Jahrhunderte nahezu unverändert.
Durch den überhandnehmenden Straßenverkehr nach dem 2. Weltkrieg
wurde es zu einem großen Problem, da es nur einspurig befahrbar und
nicht hoch und breit genug für größere Fahrzeuge war. Schon 1914 und
1935 gab es erste Überlegungen, die Engstelle durch Bau von Fußgängerdurchgängen
neben dem Tor zu entschärfen, aber erst im März 1957 begannen
nach Plänen des Architekten Vetter die Bauarbeiten, zunächst auf
der Bergseite des Tores14. Dabei wurde auch die Abschlußmauer des östlichen
Schloßhofes von 1762 (die sog. Klagemauer beim Finanzamt) um
vier Meter zurückversetzt. Noch bevor der westliche Durchgang begonnen
werden konnte, stoppte die Straßenbaudirektion zunächst die Bauarbeiten,
denn das Straßenbauamt Offenburg forderte nun statt des zweiten Fußgänger
- einen Straßendurchbruch, um die Sicherheit und Flüssigkeit des Ver-

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