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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 316
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0316
D.O.M.S. I REVERENDISSIMUS. DOMINUS. I D: HIERONIMUS. KRIEG. I
ABBAS. RHENO = SCHWARZACENSIS. 0:S:B: ULTIMUS INATUS. OTTENAVII.
IN. COMITATU. EBERSTEIN. DIE XXIV. JUNII. I MDCCXXXXI. ISACERDOS.
XXII. DECEMBRIS. MDCCLXIV: I CANONICE. ELECTUS VII. APRILIS.
MDCCLXXXX: I UNIVERSALI. MONASTERIORUM. SUPPRESIONE. III. MAIL
I MDCCCIII. I ABBATIA. PRIVATUS. OBIIT RASTADII DIE XXVIII. IANUARII.
MDCCCXX. IATQUE. CACRO. HOC. LOCO. EXTRA. ECCLES. I SEDULTUS. I
P.I.S.P.A. (Dabei muß natürlich CACRO:SACRO und SEDULTUS:SEPULTUS
heißen; SUPPRESSIONE schreibt sich so: mit SS; und die Schlußformel lautet eher:
R.I.S.P.A. oder REQUIET IN SEMPITERNA PACE AMEN.) - Da der Abt also, wie
hier geschrieben steht, außerhalb der Kirche bestattet wurde, war in deren Außenwand,
an entsprechender Stelle, eine steinerne Platte mit folgender Inschrift eingelassen: OS-
SA I REVERENDISSIMI DNI: I D: HIERONIMI KRIEG. I ABBATIS MDCCCXX.
Diese Platte ist jedoch nicht mehr vorhanden (vgl. J. Klaus, Die St.-Bernardus-Kirche
zu Rastatt und ihre Grabdenkmale. In: Studien und Mitteilungen aus dem Benedic-
tiner- und Cistercienserorden 12 [1891], S. 121-122). - Zurück zum Wappen. Das erste
und vierte Feld zeigen, wohl als Anspielung auf den Familiennamen des Abts, einen
Krieger, und zwar wohl einen türkischen mit Krummschwert, Kummerbund und
Pluderhose. (Im Land des Türkenlouis lag so etwas nicht so fern.) Das
zweite und dritte Feld zeigen, als Zeichen der im Abt vereinigten geistlichen und weltlichen
Gewalt, schräggekreuzt den Schlüssel und das Schwert; dieses Bild führte die
Abtei schon lange im Schilde. Im Oberwappen verbindet sich die Mitra mit dem
schräg hinter dem Schild durchlaufenden Krummstab; die äbtliche Würde wird so zur
bischöflichen überhöht. Unter dem Schild liegen, verknüpft durch eine Schleife, zwei
Zweige, vielleicht von Lorbeer und Weide oder von anderen Pflanzen mit gleichermaßen
symbolischem Sinn. - Das Denkmal ist insgesamt grau gefaßt und sparsam vergoldet
. Unverkennbar ist, vor allem im oberen Teil, seine Ähnlichkeit mit dem Denkmal
, das der große Johann Heinrich Dannecker für einen Kaufmannssohn aus Madras
schuf, der ebenfalls in Rastatt starb (vgl. Johannes Werner, Christopher Bilderbeck
D'Monte aus Madras, gestorben in Rastatt. Stiftung und Denkmal. In: Die Ortenau 66
[1986], S. 337-347).

Zu den Streitigkeiten zwischen dem Kloster Schwarzach und den Markgrafen von Baden,
an denen auch Hieronymus beteiligt war, s. Ludwig Uibel, Die Endphase der Auseinandersetzung
der Abtei Schwarzach mit der Markgrafschaft um die Landeshoheit nach den Prozeßschriften
des 18. Jahrhunderts. In: Die Ortenau 71 (1991), S. 206^243.

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