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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 350
(PDF, 147 MB)
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es mir auf eine genaue Schreibweise der jeweiligen Dialekte an, da ich die
Aussagen als Zitate verwenden wollte.

Während des Transkribierens verfestigte sich das anfängliche Grobkonzept
meiner Ausstellung zum Feinkonzept. Die Verschriftung erfordert eine
hohe Konzentration und bedeutet ein abermaliges Erleben der Interviews.
Unter der Anspannung des Interviewvorgangs gehen manche Details verloren
, die erst beim Abschreiben bewußt werden. Wird das Interview von einer
dritten Person abgeschrieben und nur noch als Schriftdokument ausgewertet
, gehen bedeutende Fakten unter.

Nach dem Transkribieren ordnete ich Einzelaussagen der Interviewpartnerinnen
meinen thematischen Schwerpunkten zu. Aus diesen Aussagen
entstanden die Struktur und die in Hochsprache formulierten zusammenfassenden
Textpassagen der Ausstellungsstafeln. Die im Dialekt aufgeführten
Zitate erschienen auf den Tafeln der Ausstellung in einem anderen
Schriftbild, um so die Protokollhaftigkeit zu unterstreichen. Die Gewichtung
der Themen kristallisierte sich heraus. Zu manchen fand ich aussagekräftigere
Zitate, und diese nahmen entsprechend breitere Bereiche ein. Da
ich einen Leitfaden zugrundegelegt hatte, hatte ich von allen Personen zu
allen Themenbereichen Aussagen erhalten.

In einem zweiten Durchgang durch die Texte wählte ich aus der jeweiligen
themenbezogenen Zitatengruppe die meiner Meinung nach aussagekräftigsten
und typischsten aus. Dabei war auch die Verständlichkeit der aus dem
Gesprächszusammenhang genommenen Sprachstücke wichtig. Ich veränderte
an den Aussagen nichts, so daß auch die Grammatik der Sprecher
authentisch blieb. Eine Übertragung der Sprachstücke in die Hochsprache
oder lediglich eine Zusammenfassung der Aussagen hätte den Inhalt der
Aussagen verfälscht.

Problematisch hierbei ist, daß tatsächlich die davor und danach gesprochenen
Textpassagen wegfallen, daß meine Fragestellung entfällt und der Leser
auf die Gewissenhaftigkeit meiner Vorgehensweise vertrauen muß.
Durch die Garantie der Anonymität fallen weitere eigentliche bedeutsame
Informationen weg. Genauere Herkunfts- und Besitzangaben hätten aber
für Einheimische die Identifizierung ermöglicht.

Dennoch halte ich die Ergebnisse für aussagekräftig. In Gesprächen mit
Ausstellungsbesuchern und Lesern der Broschüre wurde immer betont, daß
ähnliche Erfahrungen gemacht wurden und die Aussagen stimmen würden.
Auch in Vergleichen mit zeitgenössischer Literatur12 ergaben sich Parallelen
.

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