http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0357
Hütekinder um 1930
Foto: Museum (Prechtal)
Waren die Kinder zur körperlichen Arbeit fähig, wurden sie schrittweise in
den Arbeitsalltag der Erwachsenen eingegliedert. Sie bekamen ihren
Fähigkeiten gemäß Aufgaben zugeteilt, die sie täglich erfüllen mußten. Im
Haus und Hof hieß das Stall putzen, Kühe füttern, Holz in die Küche tragen
, einfach mithelfen, wo man gebraucht wurde.
„Du hesch also glei, wenn du laufe hesch kenne, hesch du en Arbeit
kriegt." (F, TK)
„Ich moin, mer isch so longsom niegschlitteret, net. Des het oim nix aus-
gmocht. Mer het halt denkt, hajo, des mueß si. " (F, BK)
Kinder aus kinderreichen und armen Familien wurden zum Arbeiten von
zu Hause weggegeben und auf einen Hof ,verstellt'. Die Kinder mußten
zum Teil sehr hart arbeiten.
„Die Baure hen sich richtig versündigt an den Kleine ihre Kinder. Mer hot
gnueg z'esse ghet, zwar karg. Aber doch hosch schaffe miesse wie so en
Dackel." (F, TK)
„Mit nien Johr bin ich jo fortkumme, zuem Bur. Un do het mer halt miesse
Sau biete, Holz trage, Welle trage, Erdepfel wesche, Kinsmagd si. " (F, TK)
357
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0357