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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 380
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Der späteren Forschung verbleibt, das verlorene Gegenstück des Bostoner
Flügels (Hlg. Georg, Michael, Johann Baptist, um 1510-1512) wiederzufinden
, das die HU. Dorothea, Apolonia und Agathe darstellt und sich
früher zusammen mit dem Bostoner Flügel, Ikone eines der Ritterromantik
huldigendem Künstlerkreises um den Münchner Bildhauer Ludwig
Schwanthaler (1802-1848) befand. Das verlorene Gegenstück des Bostoner
Flügels ist also nicht, wie Ernst BUCHNER8 meinte, der Flügel von
Freiburg-Unzhurst (Taf. 7, 8), den er in einer Anmerkung ohne Kommentar
, jedoch mit Recht dem Lautenbacher Maler zuschrieb. Diese Zuschrei-
bung konnte ausführlich bestätigt und der Flügel auf sechs bis acht Jahre
später datiert werden. In der Tat sind die dargestellten Heiligen auf den
Flügeln des Müllenheimer Flügelaltars (1514) ähnlich gekleidet wie die
heiligen Frauen des Flügels von Freiburg-Unzhurst (Taf. 7), die allerdings
monumentaler wirken. Um 1518 gemalt wie der Hl. Michael (Taf. 8), also
zur Zeit des Wiederaufbaus der Unzhurster Kirche, entstanden sie im
Auftrag des örtlichen Adligen Egenolf Friedrich Röder von Diersburg und
seiner Ehefrau Salome von Müllenhein-Hildebrand, vor Egenolfs Bekehrung
zum militanten Protestantismus 1523. Neben diesen letzten, von
E. BUCHNER nur genannten Werken wurde es möglich, die folgenden
Zuschreibungen in unserer vertieften Studie zu bestätigen: den Lautenbacher
Hochaltar (Taf. 1, 2, 12), den Hochhausener Hochaltar (Taf. 6), den
Müllenheimer Flügelaltar (1514 datiert) (Abb. 4), den Schmerzensaltar
(1523) (Taf. 9), beschrieben in der Pater HARDTschen Chronik von 1759
aus dem Lautenbacher Pfarrarchiv.

Dagegen sollte der 1521 datierte rechte Seitenaltar der Lautenbacher
Kirche aus dem Corpus des Lautenbacher Malers ausgeschlossen werden.

Zur Zeit wären dem Lautenbacher Maler etwa 30 Bilder zuzuschreiben.
Sie verteilen sich auf vier Flügelaltäre, drei von ihnen aus Wallfahrtskirchen
und der vierte, der Müllenheimer Flügelaltar (Abb. 4), als Fragment
überliefert, sowie drei vereinzelte Tafeln verlorener Flügelaltäre - eine
möglicherweise noch auffindbar.

In baldigen Veröffentlichungen der Verfasserin sollen gesondert folgende
erstmalige Zuschreibungen an den Meister des Lautenbacher Hochaltars
behandelt werden: die Entwürfe zu den Glasmalereien der Kapelle der
Grasersgasse in Nürnberg (Taf. 13), die von Propst Sixtus Tucher einem
„unbekannten Schüler Dürers in Auftrag gegeben und um 1504-1505 gestaltet
worden sind9, ein Datum, das als Zeitpunkt unmittelbar vor der Entstehung
der Madonnen aus Basel (Abb. 3) und Lautenbach gelten soll,
denn beide sind mit der Madonna der Glasmalereien identisch. Eine dem
Schmerzensaltar (Taf. 9) verwandte Maltechnik läßt als Werk des Lauten-

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