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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 418
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det) diente weiter unter dem Namen Seminarium Leopoldianum; dort wurden
Anno 1618 Reparaturen vorgenommen; Wambser lieferte für 780
Pfund Holz, welches er sich bei seinen Schwägern, Conrad und Ehrhardt
Lemp in Wolfach verschaffte (Siehe Anhang).

Es sei hier vermerkt, daß Wambser seit 1617 seine Zeit für die Arbeiten in
Mölsheim und auch in Köln, wo er den Bau der Jesuitenkirche leitete, teilen
mußte.

Das alte Pfarrhaus von Molsheim wurde durch den Bischof den Kartäusern
, welche den Platz benötigten, um ihrem Haus die gewünschte Ausdehnung
zu verleihen, geschenkt. Nun hieß es, ein neues Pfarrhaus zu finden
. Aus Gründen, die für uns nicht nachweisbar sind, ist im Jahre 1619
Wambsers Haus (la maison de l'architecte de l'eveque, Christophe Vam-
ser) zu verkaufen. Der Bischof kauft es zu diesem Zweck an30; da es als
praktischer als das ehemalige Pfarrhaus auf dem Fronhof angegeben wird,
muß man annehmen, daß es unfern der ehemaligen Pfarrkirche lag. Noch
im Jahre 1625 schuldete das Bistum 600 Pfund dem Christoph Wambser
auf diesen Ankauf31. Fortan wird sich Wambser mit einer Mietwohnung,
für die er der Stadt einen jährlichen Zins von 7 Pf. zahlen wird,
begnügen32. Aus all dem kann man vielleicht entnehmen, daß Wambser
sich in einer kritischen finanziellen Lage in dieser Zeit befunden hat. Es
kann aber auch sein, daß Wambsers Familie nicht mehr ihren festen Wohnsitz
in Molsheim hatte: Wambser hatte auch anderswo zu tun und konnte
sich mit einer kleineren Leihwohnung begnügen.

Doch scheint er zwischen 1620 und 1624 öfters im Elsaß zu sein und seine
Arbeiten in Köln nur nebenbei zu erledigen. So zum Beispiel beteiligt er
sich am 26. Februar 1620 an der Estimation der ehemaligen Münze von
Zabern33. Noch im selben Jahre werden Arbeiten im Meyerhof von Hohenburg
in Rosheim durch den bekannten Ulrich Tretsch vorgenommen;
Wambser war anwesend, als diese Arbeiten ihm verdingt wurden; so kann
man annehmen, daß er auch die Pläne geliefert hat34.

Im Jahre 1621 ist Wambser immer noch Baumeister des Bistums: als solcher
liefert er dem Amt Dachstein, was er an Brückenzoll, weggelt und
auch an zehenden pfennig eingenommen hat; hingegen erhält er 125 Pfund
Dienstgeld35.

Ab 1621 ist Wambser mit dem Neubau des gigantischen Seminarium Leopoldianum
beschäftigt. Am 2. September nimmt er an der Abschätzung des
Hauses der Witwe des Dieboldt Klein teil, dessen Platz für den Neubau
benötigt wird36. Alles wird bis ins kleinste vorgesehen; so ist die Rede von

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