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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 420
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einem Modell ...so Mr Christoph Wambser... Werckmeister in holz aufge-
richt37. Im November zahlt man ihm 150 Pf. aufsein Verding; noch im selben
Monat zahlt der Bauschreiber Will dem Weihbischof Adam Peetz
50 Pfund zurück, so Ihr Hochw. Mr Christoph Wambstern Schwäher Watter,
auf Rechnung etlich empfangener Dilen liffern lassen3*. Am 22. desselben
Monats befindet sich Wambser in Wolfach: der Einnehmer des Seminars
schickt seinen Boten zu ihm nach Wolfach zwecks Einkaufs von Diehlen39.
Wieder finden wir Ulrich Tretsch als Unternehmer: am 18. September zahlt
der Baueinnehmer 2 Pfund 8 Sch. dem Jacob Schmidt, Schlüsselwürth, als
Mr Ulrichs (i.e. Tretsch) Gesellen, wegen etlich reden, so gegen sie Mr
Christoph (i.e. Wambser) laufen lassen, umbeinisch gewesen und aussgestanden
...so sie in zwey tagen bey ihm verzehrt, aus befelch der Baw-
herren40. Am 15. Januar 1622 erhält Wambser wieder 15 Pfund aufsein
verding41; nebenbei liefert man ihm auch mehrmals Getreide. Am 21. August
desselben Jahres zahlt der Baueinnehmer 5 Pfund an seine Gesellen,
weil Mr Christoph gar lang abgewesen42. Nochmals im Jahre 1623 bestellt
Wambser Holz in Wolfach: Item hat Mr Christoph Wambster kaufft Anno
1623 bey Hn Michel Hermerlin von Wolffach 780 bordt, jedes hundert um
125 (Gulden)... facit leichtgelt 975 (Gulden). Der Transport dieses Holzes
ab Straßburg wird 50 Pfund kosten. Im Jahre darauf kauft Wambser 1.500
Diehlen zum Preis von 151 Pfund, bey Caspar Schilling von Schilckhen
(wahrscheinlich Schiltigheim, bei Straßburg)43. Ihm selbst werden über
170 Pfund für Zimmermanns Arbeiten bezaht44.

Dieser mächtige Bau des Seminariums wird wegen der Kriegsereignisse
nie zu Ende geführt werden. Da man aus Mangel an Holz während der
schlimmen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges das Gebälk herausgerissen
hatte, fiel im Jahre 1643 ein Teil zusammen. Was übrig blieb, wurde im
Jahr 1722 abgebrochen, um dem Neubau der Monnaie (Münze) Platz zu
machen. Zum Glück hat Johann Jakob Arhardt im Jahre 1644 die Ansicht
dieses Seminars, das die Stadt überragte, festgehalten.

Inzwischen hat Wambser auch für die Stadt Molsheim gearbeitet; in den
Rechnungen von 1621/22 befindet sich folgende Eintragung: Item Christoff
Wambster dem baumeister uff Rechnung geben dess holtzes unnd arbeit
an der Ringmauren... 10 Pf.45.

Erstaunlicherweise beteiligt sich Wambser vom 25. bis zum 28. Februar
1622 an einer diplomatischen Mission: Als der Stattschreiber, sampt Christoff
Wambstern und Caspar, dem Wurth von Sultz, auss Befelch E.E.
Rahts, wegen der Cratzischen reuter Übergang nacher freyburg zu Ihrer
Hochf. Gn. vereist, ist in vier tagen ... mit Pferdt und Mann, Unkosten und
lohn uff gangen... 17 Pf. 3 Sch. 2 Pf.46. Dasselbe tut er wieder am

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