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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 488
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0488
Auslagenersatz

Den Außenstellen wurden 1943/44 sehr unterschiedliche Beträge zugebilligt
: die monatlich zwischen 20 und 400 Mark wurden vermutlich nicht nur
von oben festgesetzt, sondern konnten „mitbestimmt" werden; vereinzelt
wurde der Betrag nämlich auf Antrag erhöht41.

Der geringste Aufwand wurde demnach in Neustadt getrieben. Hier wurden
pro Monat für das Aushorchen der Bevölkerung nur 16 bis 21 Mark
ausgegeben, und das auch nur von Januar bis März 1943. (Die meisten registrierten
Zahlungszeiträume reichen von Januar 1943 bis April 1944.) Es
folgt Wolfach mit 20 Mark, Forstrat Hauger ist genügsam. 30 Mark sind es
in Pfullendorf. In Stockach kommt der Landrat mit 50 Mark aus. Baden-
Baden bedarf mtl. 60 RM, in Singen steigt der Betrag von 75 RM 1943 auf
100 RM ab 1944. Müllheim bekommt 95 Mark angewiesen, Renchen 120.
Bühl benötigt 140 Mark.

Das Mittelfeld mit je 150 Mark bilden Bruchsal, Villingen, Lahr und
Säckingen. Überlingen erhält 190, dann kommt die Gruppe über 200.
250 in Karlsruhe, ebenso in Tauberbischofsheim für Herrn Scharnberger,
in Donaueschingen anfangs auch - das steigert sich dann auf 425 und
damit Rekord! Offenburg benötigt 270, Waldshut 285, Pforzheim 295.
300 bekommt Rastatt, 350 Freiburg, und schließlich 400 Mark fließen
nach Konstanz.

Wen interessiert noch das Elsaß?

Der erste dieser zufällig erhaltenen Berichte - die Amerikaner hatten sie
erbeutet und mitgenommen, später an das Bundesarchiv zurückgegeben -
trägt das Datum 26. Februar 1945. Aus Tauberbischofsheim wird auf eine
Anfrage zur regelmäßigen Rundfunksendung aus Stuttgart über das Elsaß
mitgeteilt, man habe über die Resonanz bisher nichts erfahren können.
SS-Obersturmführer Bruno Scharnberger unterhielt nur zu einer Elsässerin
Beziehungen - und die sei „gegenwärtig anderweitig beschäftigt". Die
Badener aber legten „keinen großen Wert auf die ,Elsässer-Stunde"'.

Krasser drückte es der Bericht aus Donaueschingen vom 3. März aus: Die
Sendungen wurden überhaupt nicht mehr gehört, da sich kein Mensch
mehr für das Elsaß interessiere. Das ist deshalb erstaunlich, weil in Baden
nicht nur viele Flüchtlinge aus dem Osten, sondern auch aus dem Elsaß
lebten.

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