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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 500
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Man warf Oeder vor, daß er dem Feind durch seine strategischen Überlegungen
den Weg deutlich weise - „Jeder andere würde bei solchen Aussagen
wegen Landesverrat an die Wand gestellt." Das deutsche Volk frage
daher „Wo bleibt die Zeitungszensur?" Allzu dick aufgetragen hat er beim
Volkssturm, so daß sein Satz, der in den vergangenen Monaten ausgebildete
Volkssturm warte auf die Stunde der Bewährung, „nur ein höhnisches
Lächeln" finde.

Exzesse der Untermenschen und wohlgenährte Holländer

In der Karlsruher Zeitung „Der Führer" war am 5. März ein Bericht erschienen
über „Wüsteste Exzesse des sowjetischen Untermenschentums".

„Die Schilderungen in der Presse von Mißhandlungen von deutschen Vg. werden
mit Grauen zur Kenntnis genommen. Sie erreichen den Zweck bei den Lesern, daß
sie den Bolschewismus in seiner schlimmsten Art kennenlernen und ihn vollkommen
ablehnen. Auf der anderen Seite werden jedoch schon Äußerungen laut, die
auf unsere Führung zurückfallen."

Dies stellte der Untersturmführer Struth am 8. 3. in Rastatt fest. Er berichtete
auch von der Wirkung der Rede des Breslauer Gauleiters Hanke. Sie soll
auch in Offenburg „ihre Wirkung nicht verfehlt" haben: „Die Hörer waren
zu tiefst ergriffen von seinen heldenhaften Worten." Einem Offenburger fiel
dabei auf „Wie klein ist doch Gauleiter Wagner gegen diesen Mann63."

In diesem Bericht aus Offenburg wird bedauert, daß nur Stalin die Völker
der eroberten Länder richtig in seine Armee preßt - das hätte Deutschland
falsch gemacht. Der deutsche Soldat müsse an deren Stelle sterben,
während man „gerade auch im hiesigen Bereich" „täglich wohlgenährte
Franzosen, Belgier, Holländer usw. sehen" könne. „Damit diese leben,
mußte der deutsche Soldat sterben."

Wenn Deutschland noch siegen sollte, dann nicht für Europa, meint der Untersturmführer
Hummel. Er sieht in Offenburg noch immer „Leser, die über
eine eigene Meinung verfügen" - sie kritisierten einen Artikel in der Gemeinschaftszeitung
und hätten gelacht über „diesen Geistesfraß". (9. März)

Witze im totalen Krieg

Am Ende des letzten erhaltenen Berichts (aus Lörrach, 15. März) dann
noch etwas zum Lachen. In dieser Phase unerwartet und unpassend: die
neuesten Witze.

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