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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 519
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sem Zeitpunkt und ohne Ausbruchsversuch nicht zu rechtfertigen gewesen.
Wie Seeger durch Hörensagen erfuhr, sollen beide in Abwesenheit zum
Tode verurteilt worden sein. Seine ergänzende Stellungnahme: „Um so
mehr muß doch festgehalten werden, daß eine große Zahl von Offizieren
und Soldaten nicht versagt haben. Sei es, daß sie feindliche Panzer angingen
- m.W. sind 18 Panzer in Straßburg von Angehörigen aller Waffen
(hauptsächlich von Infanterie - Panzer-Jägern, aber auch von Flakartilleristen
und Infanteristen) abgeschossen worden - sei es, daß sie, lieber ihr
Leben einsetzend, sich durchschlagen als in Gefangenschaft zu kommen."

Nach dem Bericht des deutschen Divisionskommandeurs nun der 23. November
aus französischer Sicht.

Danach habe Vaterrodt einer Meldung über 40 amerikanische Panzer nördlich
von Straßburg keinen Glauben schenken wollen, während jenseits der
Vogesen bei Saarburg noch gekämpft wurde. Erst als er General Leclercs
Panzer vor dem Kaiserpalast auffahren sah, verließ er die Kommandantur
etwa 9 Uhr und fuhr mit einigen Offizieren zum Gefechtsstand Fort Frans-
ecky, das mit 600 Mann besetzt war. Alle übrigen, die im Keller des Kaiserpalastes
zurückgeblieben waren, wurden gefangengenommen. Bald
nahmen deutsche Batterien von Kehl und Oberkirch (Meisenbühl) den
Platz unter Beschuß, und es gab mehrere Opfer; französische Geschütze
schössen nach Kehl zurück. In der Nacht wurden Panzer und 100 Mann
zum Fort geschickt, die zuerst für deutsche Verstärkung gehalten wurden.
Sie sperrten die Auswege nach Süden und Norden. Für die Übergabeverhandlung
verfaßte ein deutschsprechender Leutnant Braun den Text eines
Ultimatums und unterschrieb „Leclerc". Als Überbringer suchte er sich unter
den Gefangenen in einer Straßburger Kaserne einen geeigneten Leutnant
heraus. Am 25. IL, vom frühen Morgen an, wurde verhandelt. Zweimal
wurde Vaterrodt eine Frist gesetzt, zuletzt eine von anderthalb Stunden
. Inzwischen deckten amerikanische Geschütze das Fort mit Geschossen
großen Kalibers ein. Dann erschien General Vaterrodt am Tor des Forts
zur Übergabe. Diese nahm dann General Leclerc entgegen (zusammen mit
einem Plan der deutschen Artilleriestellungen). Den gefährdeten Kaiserpalast
hatte Leclerc inzwischen vertauscht mit dem ESCA-Gebäude, dem
Gauhaus an der III.

Am 23. 11. drangen die Panzer vor in Richtung Kehl, einige mit deutschen
Gefangenen, die sie als Schutz vor Angriffen aufsitzen ließen.17 Nach Verlusten
in der Schwarzwaldstraße (Av. de la Foret Noire) endete der Vorstoß
300 m vor der Rheinbrücke. Den Brückenkopf verteidigten die Deutschen
hartnäckig. Eine Panzerfaust erledigte an der Spitze den Panzer des Wachtmeisters
(marechal de logis) Albert Zimmer, 22 Jahre alt, aus Wantzenau.

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