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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 528
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Vor allem wurden Kirchtürme unter Feuer genommen, die als Beobachtungsstellen
dienen konnten.39 Von beiden Seiten wurden Spähtrupps
über den Rhein geschickt, vier bis fünf Panzer drangen vor bis Appenweier
.40

Kehl wurde im Februar in die vorbereitete „Kehl- und Korkerwald-Stellung
" einbezogen, eine unter mehreren Riegelstellungen längs des
Rheins.41 Basis für alle Maßnahmen war der Westwall. Nach einer Meldung
vom 10. 2. gab es um Kehl: 6 Kampfstände, 35 Schartentürme,
12 MG und 36 Mann.42 Bei Hochwasser mußten hier über 20 Bunker
geräumt werden. Am Rheinufer lagen die stärksten Befestigungsanlagen,
große Betonklötze, die der Wasserverhältnisse wegen hoch über den Erdboden
ragten 43 Den jetzigen verbesserten Bekämpfungsmitteln entsprach
ihre Bauart mit 2,50 m Beton nicht mehr. Das Urteil der 19. Armee war
kritisch: Die Bunker halten den heutigen Geschützen nicht mehr stand, und
die Anlehnung an die ehemals vorgesehene „festungsmäßige" Abwehr ist
nicht mehr richtig.44 Von oben sah man das anders. Es wurde schärfstens
befohlen, der Truppe die taktisch erwiesene Stärke der Westwallbefestigungen
einzuhämmern und alle Bunker des Westwalls bis zum letzten
Atemzug zu verteidigen. Das wurde Mitte März korrigiert, die eingebauten
Waffen sollen bedient, der Kampf aber außerhalb der Bunker geführt werden
.45 Für die Panzersperren gilt ähnliches. Himmler hatte ihren Bau an
allen Dorfeingängen angeordnet (Anfang Dezember). Meist aber konnten
sie umgangen werden und die Bewohner hatten kaum Interesse daran, hier
durch Kämpfe ihre Dörfer zerstören zu lassen.46

Der letzte Schritt: Über Karlsruhe nach Kehl

Ende März wurden in den zur Verteidigung hergerichteten Ortschaften
auch im rückwärtigen Gebiet Alarmübungen abgehalten. Französische
Spähtruppunternehmen drangen vor bis Auenheim und Altenheim. Häufiger
wurde auf dem linken Ufer Motorengeräusch in nördlicher Richtung
festgestellt, auch vermehrte Artillerie- und Granatwerfertätigkeit nördlich
von Kehl. „Propaganda-Munition" kam herüber, sie enthielt Passierscheine
. Nach dem Übergang der 1. französischen Armee über den Rhein
bei Speyer und Germersheim in Richtung Pforzheim, Freudenstadt und
Stuttgart, erreichten die 9. französische Kolonial-Infanterie-Division und
die 1. Panzer-Division Karlsruhe am 9. April. Nächstes Ziel war Kehl.

Stoßtrupps gegen den Abschnitt Leutesheim-Kehl kündigten das Unternehmen
an. Der Beschuß der Bunker mit schwerem Kaliber in der Ge-

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