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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 536
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aktiver Kriegsteilnahme erobern. So gingen schon am 31. März 1945 die
französische 3. Algerische Infanteriedivision bei Speyer und die 2. Marokkanische
Infanteriedivision nördlich Germersheim über den Rhein nach
Nordbaden, gefolgt am 2. April 1945 östlich von Leimersheim von der
9. Kolonialen Infanteriedivision. Am 2. April nahmen diese Verbände bereits
Bruchsal, am 4. April Karlsruhe ein. Ihr Operationsbereich erstreckte
sich fortan von Heilbronn über Besigheim, Pforzheim bis in den Raum
südlich von Karlsruhe und von da die Rheinfront entlang bis zur Schweizer
Grenze bei Basel.

Wer stand ihnen auf deutscher Seite gegenüber? Es war auf der gesamten
Länge des französischen Frontabschnittes die 19. deutsche Armee, die seit
dem 26. August 1943 in Südfrankreich gestanden und 1944 dann den
Rückzug durch das Rhonetal an den Oberrhein bewältigt hatte und nun seit
dem 26. März 1945 von dem General der Panzertruppen Erich Brandenberger
befehligt wurde. Seit Anfang April war dieses Armeeoberkommando
(= fortan: AOK) 19 nicht mehr der Heeresgruppe G, sondern unmittelbar
dem Oberbefehlshaber (= fortan: OB) West, Generalfeldmarschall Kesselring
, unterstellt. Der Gefechtsstand des AOK 19 war seit dem 9. April in
Jungingen, südostw. Hechingen. Der Schwerpunkt des Verteidigungsauftrages
schien am Nordflügel der Armee zu liegen, wo ein Stoß auf das
durch seine Kriegsindustrie wichtige und als Großstadt für Frankreich politisch
interessante Stuttgart bevorzustehen schien. Hier standen entlang von
Neckar und Enz zwei Armeekorps (fortan: AK): das LXXX. AK mit
Gefechtsstand in Neckarems und das LXIV AK mit Gefechtsstand in Enz-
klösterle. Neben diesen beiden AKs unterstanden der 19. Armee das
XVIII. SS-AK, das westlich von Pforzheim über den sogenannten Ettlinger
Riegel den Abschnitt bis zum Oberrhein und diesen entlang nach Süden
bis zur Schweizer Grenze, die Westwallinie der „Rheinfront" zu verteidigen
hatte.

Im April 1945 unterstanden diesem XVIII. SS-AK im Nordschwarzwald
die 106. Infanterie-Division (= fortan: ID), westlich anschließend die Division
Nr. 405, die schließlich in Kampfgruppe 719. ID umbenannt wurde,
und westlich davon in der Rheinebene die Division Nr. 805 - die spätere
Kampfgruppe VGD 352 -, an die sich der Rheinfront entlang noch die
Kampfgruppe 89. ID anschloß.

Alle diese Einheiten haben täglich Morgen- und Abendmeldungen und
wenn nötig, auch Zwischenmeldungen über die Ereignisse und die Lage an
ihrem Abschnitt an die vorgesetzte Befehlsstelle geschickt. So liefen die
Meldungen der Divisionen bei ihrem Armeekorps zusammen, das sie zu
seiner Meldung an die vorgesetzte 19. Armee formulierte. Die Armee wie-

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