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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 538
(PDF, 147 MB)
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Die Sicht dieser Militärquellen ist natürlich die des Soldaten, und zwar des
bis zum Ende „Haltung" bewahrenden und seine „soldatische Pflicht" erfüllenden
Offiziers. Selbständige politische Reflexionen und Verständnis
für die Sorgen der Zivilbevölkerung, auch eine Infragestellung der Sinn-
haftigkeit des Verhaltens überhaupt können billigerweise nicht erwartet
werden. Trotzdem sind die hier im folgenden gebotenen Quellen von hohem
Wert für die Geschichte der Ottenau: Sie demonstrieren, mit welchen
Problemen und begrenzten Möglichkeiten die Reste der Wehrmacht im
April 1945 ihren Verteidigungsauftrag zu erfüllen versuchten und wie die
deutschen militärischen Verantwortlichen das Kriegsende am Oberrhein in
ihren Niederschriften registrierten. Für die vom Geschehen berührten und
in den Meldungen genannten Orte sind sie von dokumentarischem Wert,
der allerdings der Ergänzung und kritischen Überprüfung durch die Aussagen
von Zeitzeugen bedarf.

Der französische Durchbruch im Raum Herrenalb:
Der Endkampf erreicht Mittelbaden

9. April 1945

„Während der Gegner im Raum Pforzheim und gegen den Ettlinger Riegel
Nord infolge der am Vortage erlittenen hohen Verluste und des Abwehrerfolges
der im Ettlinger-Riegel eingesetzten Truppenteile seine Angriffe
nicht fortsetzt, verlegt er den Schwerpunkt seiner Angriffstätigkeit" in den
„Abschnitt Birkenfeld-Spessart". - „Der Gegner beabsichtigt, mit je einer
Stoßgruppe nach Südosten und Süden auf Neuenbürg zur Umgehung des
Pforzheimer-Riegels und Vereinigung mit den aus dem Einbruchsraum
Groß-Glattbach vorgehenden Kräften sowie nach Südwesten und westlich
Herrenalb und über das Albtal hinweg zur Aufrollung entlang des Ettlinger-
Riegels Nord verlaufenden eigenen Front vorzustoßen. Es gelang dem
Gegner in diesem Abschnitt nach sehr harten Kämpfen nach Süden und
Westen über das Albtal hinweg Boden zu gewinnen und Arnbach, Feldrennach
, Schielberg, Pfaffenrot, Burbach und Schöllbronn zu nehmen."

10. April 1945

„Wie erwartet, lag der Schwerpunkt der feindlichen Angriffstätigkeit wieder
im Abschnitt Arnbach-Völkersbach." - „Der Feind nimmt. . . Neusatz,
Dobel, Bernbach, Freiolsheim und Völkersbach", und „dem Gegner gelingen
tiefe Einbrüche bis Herrenalb, das verloren geht, und über Sulzbach
bis ostwärts Malsch". - „Mit diesen Angriffen zeichnet sich klar die Ab-

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