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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 546
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0546
Eine um 16.30 Uhr bei der Armee aufgenommene Zwischenmeidung des
XVIII. SS-AKs von 15.00 Uhr meldet dann: „Nach anfänglichem Stop trat
Gegner in der Rheinebene aus Nußbach und Offenburg nach Südosten gegen
Herztal in Kompaniestärke und aus Offenburg gegen Ortenberg in Kompaniestärke
mit 5 Panzern zum Angriff an und steht mit Spitzen zwischen
Ortenberg und Ohlsbach. Elgersweier feindbesetzt. Kämpfe sind noch im
Gange. Vor Lahrer Riegel bis 12.00 Uhr abwartendes Feindverhalten.
12.35 Uhr drang Feind in Zugstärke mit Panzerunterstützung über den Kanal
aus Richtung Allmannsweier in den Nordteil von Nonnenweier ein, eigener
Gegenstoß angesetzt. 2 Panzerspähwagen in Brand geschossen." Und die
Tagesmeldung der 19. Armee fügt hinzu: „In den Abendstunden Feindvorstoß
mit Panzerunterstützung aus Friesenheim bis Heiligenzell. Nonnenweier
wurde im Gegenstoß wieder genommen." Dazu: „Es gelang ihm (dem
Feind) Elgersweier, Hofweier, Oberschopfheim und Oberweier mit gepanzerten
Kampftruppen zu nehmen. Aus Oberweier konnte Feind nach hartem
Kampf im Gegenstoß geworfen werden. Gegen 16.30 Uhr ging der Ort
jedoch nach schweren, wechselvollen Kämpfen wieder verloren. Ohlsbach
(5 km südostw. Offenburg) wurde während des ganzen Tages gegen mehrfache
Feindangriffe gehalten."

Die Tagesmeldung des XVIII. SS-AKs von 21.00 Uhr liefert zu der Besetzung
einige genaue Daten nach, so z.B.: „15.30 Uhr Hofweier von 3 Panzern
, 2 Panzerspähwagen und 16 Mannschaftstransportwagen besetzt.
16.30 Uhr Oberschopfheim durch motorisierte Infanterie besetzt.

Die Tagesmeldung des XVIII. SS-AKs beschreibt die am Abend des
16. April vom Korps gehaltene „vordere Linie" im ortenauischen Raum so:
„Kurhaus Hundseck - Höhe/Südl. Glashütte (Brandmatt ausschl.) - Sas-
bachwalden - Westrand Kappelrodeck - Verlauf der Schwarzwaldrandstellung
- Ostrand Ebersweier - Schwarzwaldrandstellung - Südrand Ortenberg
- Ostrand Hofweier - von da an nur stützpunktartige Besetzung, da
V. Bad. Volkssturmbataillon weggelaufen (Hauptkampflinie im Aufbau begriffen
) - Ostrand Oberschopfheim - Südrand Friesenheim - Lahr-Riegel
bis Nordrand Nonnenweier", bemerkt dazu ausdrücklich: „Desertation von
2 Zügen der 1. Kompanie des V. Bad. Volkssturmbataillons. Ermittlungen
eingeleitet." Und: „Bürgermeister von Hofweier wurde von der Zivilbevölkerung
gezwungen, mit den Franzosen zu verhandeln. Abschreckende
Maßnahmen (Anzünden der Höfe der Schuldigen) sind eingeleitet. Einberufung
des Standgerichtes erfolgte." - Offen zugegebene Auflösungserscheinungen
, die auch durch lobende Formulierungen etwa des Fernschreibens
der 19. Armee an den OB West: „Die in der Hauptsache aus
Volkssturmeinheiten bestehende 405. ID errang . . . am heutigen Tage einen
vollen Abwehrerfolg", nicht mehr aus der Welt geschaffen werden können.

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