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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 555
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0555
Chronologie des Kriegsendes in der Ortenau -
eine Dokumentation

Einleitung

Wolf gang M. Göll

Die folgenden vier Beiträge der Fachgruppe für Zeitgeschichte dokumentieren
das Kriegsende 1945 in der Ortenau. Die Autoren Karl Maier (Nördliche
Ortenau und Renchtal), Wolfgang M. Gall (Offenburg und Umgebung
), Matthias Reininger (Kinzigtal) und Jürgen Stüde (Südliche Ortenau
) haben sich zum Ziel gesetzt, zum 50. Jahrestages des Kriegsendes eine
Übersicht zu den lokalen Geschehnissen zu geben. Auf Anregung von
Heinz G. Huber griffen die Autoren auf eine Sammlung von Berichten katholischer
Pfarrer zurück, die nach Dekanaten geordnet, im Erzbischöflichen
Archiv Freiburg überliefert sind. Die Berichte stammen aus den Jahren
1945 bis 1947. Hintergrund war ein Runderlaß der Erzdiözese Freiburg
an die Dekanate vom 17. Mai 1945, der die Pfarreien aufforderte, zu folgenden
Themen Bericht zu erstatten:

1. Die Ereignisse vor der Besetzung, Bombardierung durch die Luftwaffe,
Beschuß durch Artillerie, Zahl der Toten und Verletzten, Beschädigungen
an kirchlichen und profanen Gebäuden.

2. Die Ereignisse bei der Besetzung. Kampfhandlungen, Übergabe des
Ortes.

3. Die Ereignisse nach der Besetzung. Schilderung des Verhaltens der Parteileute
. Plünderungen, Vergewaltigungen, andere Schwierigkeiten.

4. Schilderung der Schäden an kirchlichen Gebäuden.

5. Überblick über die gegenwärtige Stimmung der Gemeinde.

Für die historische Überlieferung besitzen diese Niederschriften gerade
wegen der besonderen gesellschaftlichen Stellung der katholischen Pfarrer
eine besondere Bedeutung. Die katholischen Pfarreien, insbesondere im
ländlichen Raum, hatten teilweise fast als einzige Institution ihre moralische
Integrität und ihren organisatorischen Aufbau im NS-System bewahrt.
Angesichts des Machtvakuums nach dem Mai 1945 nahmen einzelne
Geistliche provisorische Amtsfunktionen wahr.

Den Autoren war wohl bewußt, daß es sich bei dieser Quellengattung nur
um einen Teil der schriftlichen Überlieferung handelt, deren Aussagen
durch andere Quellen ergänzt bzw. korrigiert werden müssen. Jürgen Stüde
hat die vorliegenden Berichte durch Hinzuziehung weiterer Quellen erwei-

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