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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 575
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0575
Ringelbach, Wolfhag und Gaisbach in die Innenstadt ein. Nach schweren
Straßenkämpfen und heftigem Artilleriebeschuß stellen sie ein neues Ultimatum:
Oberkirch müsse bis 18.00 Uhr offiziell übergeben sein, sonst würde es durch 70
Geschütze, die im Westen bereitstünden, zerstört werden. Da der Bürgermeister
geflohen ist, kommt sein Stellvertreter der Forderung nach.
Verluste dieser Kämpfe: 15 deutsche, 9 französische Soldaten, 11 Zivilpersonen.
Während der folgenden Wochen Plünderungen und Vergewaltigungen, obwohl die
Truppenkommandeure streng dagegen einschreiten. (14. 5. 1945)

(Hans-Martin Pillin, Oberkirch, Die Geschichte der Stadt III 1919-1976, Oberkirch
1984, S. 148 f.)

17. 4. In Kappelrodeck wird am 15. 4. ein Zivilist getötet, als französische Artillerie
den Zinken Bernhardshöhe beschießt. Die Besetzung am 17. ca. 15.00 Uhr
erfolgt kampflos durch marokkanische Gebirgstruppen, die von den Bergen herunterkommen
. Von ihnen wird ein Mann im Keller erschossen. Ein Dutzend Vergewaltigungen
meldet man dem Pfarrer, die wirkliche Zahl soll aber höher liegen.
Der Ortsgruppenleiter ist als Führer des Volkssturmes abgerückt, die andern Parteileute
bleiben im Ort und verhalten sich nicht unwürdig. (4. 6. 1945)

17. 4. abends. Bevor der Gegner Ottenhofens Ortsteil Hagenbruck besetzt, gibt
es ein kurzes, aber hitziges Gefecht an einer Panzersperre auf der Straße nach
Seebach. Einige Häuser erhalten Volltreffer. In das geschlossene Dorf rücken die
Franzosen am 18. ein; ohne Kampf, aber es gibt keine weißen Fahnen. Der Bürgermeister
hält auf seinem Posten aus, der Ortsgruppenleiter ist geflohen.
Schwache Verteidigung der Zinken in den Bergen zum Renchtal. Viele deutsche
Soldaten, auch zwei einheimische Zivilisten kommen in Gefangenschaft, Plünderungen
ohne größeres Ausmaß, wahrscheinlich 3 Vergewaltigungen.

(11.6. 1945)

18. 4. Das Meisenbühler Bunkersystem zwischen Nußbach und Oberkirch ist als
Teil des Westwalles 1938 gebaut worden. Nach jahrelanger Pause begannen seine
Kanonen Anfang April wieder auf die Rheinlinie zu feuern. Bei den aus mehreren
Richtungen vorgetragenen Angriffen auf Oberkirch lassen die Franzosen die Stellung
zunächst liegen. Erst nachdem die Stadt eingenommen ist, rücken schwere
Panzer aus dem Durbach- und dem Renchtal an. Es gelingt der Besatzung jedoch,
die Innenwerke zu sprengen und zu flüchten. Mindestens 6 deutsche und ebenso
viele französische Soldaten fallen bei den Kämpfen.

(Frank, s. Nußbach, und Ortsgeistlicher von Appenweier)

18. 4. Pak und Artillerie verteidigen Oppenau gegen die Franzosen, die von Lautenbach
und über den Sohlberg aus dem Achertal kommen. Eine Frau wird dabei
getötet. Gegen Mittag ziehen sich unsere Truppen zurück, und am Spätnachmittag
besetzen die Feinde den Ort kampflos und erhalten die offizielle Übergabe. Zahlreiche
Plünderungen, etwa 70 Frauen werden vergewaltigt. Mehrere Häuser und
Höfe brennen nieder in den nächsten Tagen. Am 19. rücken die Franzosen, ohne
Widerstand zu finden, über Bad Peterstal und den Kniebis nach Freudenstadt weiter
. (29.11.1946)

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