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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 576
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19.4. Bad Peterstal wird durch einen Hotelier den Franzosen übergeben. Verwüstungen
gibt es keine, auch nicht in Bad Griesbach, allerdings werden 60 Frauen
vergewaltigt und ein Familienvater, der einen Soldaten abwehren will, wird erstochen
. (Dekanat Offenburg, o. D.)

21. 4. Ödsbach. Erst einige Tage nachdem die Kämpfe im vorderen Renchtal beendet
sind, nehmen französische Truppen Ödsbach in Besitz. Schon am 17. verläßt
das deutsche Militär den Ort, ein Teil der Soldaten zieht nach Oppenau und Peterstal
, viele aber beginnen den Weg in ihren Heimatort oder gehen freiwillig in die
Gefangenschaft. Der Ortspfarrer fährt an die französische Front, um mitzuteilen,
daß in seiner Gemeinde kein Widerstand zu befürchten sei, und um sich über das
weitere Schicksal zu erkundigen. Der französische Kommandant erklärt ihm, erst
nachfolgende Truppen würden Ödsbach einnehmen.

Während der Tage bis zur Besetzung dankt der bisherige Bügermeister ab, und
einige Einwohner wählen einen neuen. Als die Marokkaner dann kommen, erleidet
Ödsbach dieselben Drangsale wie die anderen Orte: Plünderungen, Vergewaltigungen
(5 Frauen), ein Mann, der Frau und Tochter schützen will, wird erschossen.

(26. 3. 1946)

18. /19. 4. Vor Klosterruine und Gasthof Allerheiligen steht eine Menge Autos
und Troßfahrzeuge, auch einige intakte, feuerbereite Geschütze. Soldaten ruhen
sich aus, Volkssturmmänner, die ihre Einheit verloren haben, suchen ihre Marschziele
. Dem Feind gelingt es, unbemerkt die Höhen über Allerheiligen zu erreichen,
schießt unerwartet und vertreibt die Deutschen. Ungeordneter Rückzug des Volkssturmes
über Oppenau, Maisach und Griesbach nach Schapbach, die Straße Gries-
bach-Schapbach ist vollgestopft mit unseren Kolonnen, die zurückgehen.
(Nach: Dr. Josef Astfäller, Volkssturmunterführer. In: Hermann Riedel, „Ausweglos
...!" Letzter Akt des Krieges im Schwarzwald, in der Ostbaar und an der oberen
Donau, Ende April 1945. Villingen-Schwenningen 1975, S. 18 ff.)

Ortschaften in der Umgebung von Offenburg
15. bis 19. April 1945

Wolfgang M. Gall

Kehl wurde am 15. April von französischen Truppen besetzt. Davor sprengte die
deutsche Wehrmacht die Kinzigbrücken bei Kehl und Neumühl. Die Stadt wurde
am 23. November vollständig geräumt. Nach Angaben des katholischen Pfarrers
soll Kehl zu 50-60 Prozent zerstört worden sein, ebenso die Orte Auenheim,
Sundheim, Querbach und Odelshofen.

In Kehl wohnten ausschließlich noch französische Militärpersonen. Das Landratsamt
befand sich in Renchen, die Stadtverwaltung in Willstätt, das Finanzamt in
Rheinbischofsheim. (10. März 1946)

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