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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 577
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0577
Marlen und Goldscheuer wurden am 15. April kampflos übergeben. Die Dörfer
waren seit dem 8. Dezember 1944 evakuiert, die Bewohner auf 80 Gemeinden
verteilt. Deutsche Soldaten plünderten einen Tag später die verlassenen Häuser.
Viele Wohnhäuser und Scheunen wurden infolge des Artilleriebeschusses zerstört.
Während der Besatzung kam es zu 50 Vergewaltigungen. (20. Juli 1945)

Haslach und Hönau wurden am 15. April besetzt. Der Pfarrer berichtet: „Wir
konnten am Morgen noch einen Sonntagsgottesdienst halten. Gegen 11 Uhr begann
die Beschießung. Sie dauerte bis gegen 1 Uhr. Die beiden Eingänge des Ortes waren
durch zwei Batterien besetzt. Gegen 1 Uhr bekam die nördliche Batterie einen Volltreffer
und war kampfunfähig." Danach flüchtete die Einheit mit Hilfe von Pferdegespannen
nach Ringelbach. Nach der Rheinüberquerung der französischen Truppen
war der Westwall zwischen Kehl und Auenheim geräumt und die Brücken gesprengt
worden. Am 25. April konnten die Bewohner wieder zurückkehren. Im Mai
kamen über 1000 evakuierte Kehler in die Pfarrei. (20. Dezember 1945)

Die Besetzung von Griesheim fand am 15. April statt. „Sonntag vormittags 5 Minuten
vor 7 Uhr rollten die schweren Panzerwagen das Dorf herein, von Sand herkommend
. Widerstand gab es keinen. Jedermann war damit einverstanden gewesen
, daß das Dorf im letzten Augenblick nicht durch unnütze Manöver gefährdet
würde. Es geschah dem so. Die Besetzung des Dorfes wickelte sich in größter
Ruhe ab. Es fiel nicht ein einziger Schuß. Punkt 8 Uhr konnte wie üblich die Frühmesse
gelesen werden."

Tagsüber stellten sich immer mehr französische Truppen ein. Griesheim lag den
Tag über in der Kampflinie, da von hier aus der Vormarsch über das Dorf Bühl
nach Offenburg weiterging. Ein Brigadegeneral hatte sich mit seinem Stab im
Dorf bzw. im Pfarrhaus einquartiert.

Die Pfarrgemeinde Griesheim legte während der Kriegszeit das Gelübde ab,
„fortan den großen Muttergottesdienst (Maria Himmelfahrt) in besonderer Weise
und durch eine feierliche Prozession zu begehen. Auch wurde auf dem Marienaltar
ein prächtiges Votivbild (Holzschnitzerei) in Dankbarkeit für den wunderbaren
Schutz, der der Pfarrgemeinde während der Kriegszeit zuteil geworden ist."

(1. Oktober 1945)

Beim Bombenangriff auf Offenburg vom 27. November 1944 fielen im Dorf Bühl
4 Bomben auf das Dorf. Die kampflose Besetzung erfolgte am 15. April 1945,
vormittags um 10.30 Uhr. Die französischen Truppen erreichten Bühl über die
Straße von Griesheim und verließen das Dorf 11.30 Uhr in Richtung Bohlsbach.
Das Granatfeuer der deutschen Truppen traf einige Gebäude. „Parteileute" sprengten
die Kinzigbrücke in die Luft. Für drei Wochen blieben etwa 100 französische
Soldaten im Dorf einquartiert. Vergewaltigungen kamen keine vor.

(27. März 1947)

Am 15. April um 13.05 Uhr fuhren die französischen Panzer in das Dorf Windschläg
, nachdem der Kirchturm vorher drei Granattreffer erhalten hatte. Der nachfolgende
deutsche Artilleriebeschuß kostete zwei Menschenleben. Am 16. April
wurde das Dorf „ausgiebig mit französischen Truppen belegt". (29. August 1945)

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