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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 578
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0578
Schutterwald blieb von Bombenangriffen fast ganz verschont. Das Dorf wurde
am 15. April 1945 um 17 Uhr kampflos übergeben. Am Tag zuvor beschossen
Jagdbomber Höfen. „Am Abend kamen noch etliche ,Truppen', um ,morgen die
Panzersperren zu schließen, um das Dorf zu verteidigen'. Aber schon in der gleichen
Nacht waren diese Soldaten schwarzwaldwärts abgezogen."
Der Einmarsch erfolgte um 17 Uhr „in aller Ruhe, nicht ohne gewisse Feierlichkeit
". Das Verhalten der Franzosen wird als lobeswert bezeichnet. Es kam nur zu
kleinen Plünderungen. Die französischen Kommandanten „pflegten geradezu ein
freundschaftliches Verhältnis zum Pfarrer". (6. September 1945)

Waltersweier wurde am 15. April kampflos besetzt. Das Dorf hatte trotz der
Nähe zu Offenburg keine Verluste erlitten. (30. November 1946)

Die Bevölkerung der Gemeinde Bohlsbach, die fast ganz im Bereich des Rangierbahnhofes
Offenburg lag, mußte durch die Fliegerangriffe viel erleiden: „Als Mitte
November Straßburg von den Alliierten besetzt worden war, wurde Bohlsbach
auch durch feindliche Ari beschossen, u. als dann am 27. November ein erneuter
Bombenangriff schweren Schaden angerichtet hatte, wurde das Dorf evakuiert, nur
etwa 200 Personen blieben zurück."

Das Dorf wurde am 15. April durch französische Truppen kampflos besetzt. Zwei
Häuser gingen in Flammen auf.

„Geplündert wurde in der üblichen Weise. Vergewaltigungen wurden hier nicht
bekannt." (27. August 1945)

Die französischen Truppen erreichten Weier am 15. April aus Richtung Hesselhurst
. Zuvor wurde der Ort von Bühl-Dorf aus beschossen. (14. Januar 1947)

In Offenburg fanden nur unwesentliche Kampfhandlungen statt. Die Stadt wurde
am 15. April nachmittags zwischen 14 Uhr und 16 Uhr kampflos übergeben. Am
Nachmittag schoß die deutsche Artillerie von Ortenberg in die Stadt. Dabei trafen
zwei Schüsse die Dreifaltigkeitskirche.
In der Pfarrchronik schreibt der Offenburger Pfarrer:

„Der heutige Sonntag, ein strahlender Frühling, bringt die Besetzung der Stadt Offenburg
durch alliierte Truppen, an der Spitze schwere Panzer ... Ratschreiber
Isenmann soll sie übergeben, nachdem der OB Dr. Rombach und viele andere Persönlichkeiten
der Partei die Stadt bereits verlassen haben . . . Das Gefühl der ,-
Befreiung' bemächtigte sich vieler Menschen, der sinnlos gewordene Krieg braust
vorüber und enthebt uns der ständigen Angst und Sorge. Ich sehe den ersten
schweren Panzer von der Pfarrstraße aus die Hauptstraße durchrollen und uns erfaßt
ein tiefes Gefühl von Traurigkeit: so mußte das alles enden! Welch ein Meer
von Entsetzen, Grauen und Elend schlägt seine letzten Wellen an die Mauern
unserer Stadt! . . . Man sieht auch freudige Gesichter: Wir haben es überstanden!"
In einer zweiten Chronik heißt es:

„Die feindliche Soldateska plündert, manchmal vom deutschen ,Mob' unterstützt,
die Geschäfte der Stadt. Die Ablieferung aller Radio- und Photoapparate, die dann
von der Truppe an sich genommen bzw. wahllos zerstört werden, ernüchtert die
Gemüter noch mehr. Da und dort finden Vergewaltigungen statt. 46 Frauen bzw.

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