Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 583
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0583
früh, begann der französische Angriff und die Beschießung des Dorfes. Mehrere
Geschosse explodierten in der Nähe der Kirche, diese verlor drei Fenster
durch Sprengstücke und eine Anzahl Ziegel. Ein Bewohner kommt dabei ums
Leben.

„Wie durch ein Wunder geschah es, daß der Pfarrer von hier und der von Marlen,
die sich eben anschickten, das hl. Opfer darzubringen, noch rasch aus der Sacristei
unter den Turm flüchten konnten und so dem sicheren Tod in der schwer getroffenen
Sacristei entgingen."

Nach einer Viertelstunde hörte die Beschießung des Dorfes auf, aber den ganzen
Vormittag bis zum späten Nachmittag wurde am Eingang des Kinzigtals heftig
gekämpft. Durch Sprengstoffe verwundet, fanden in den kommenden Tagen noch
zwei weitere Einwohner des Dorfes den Tod. (4. September 1945)

Die Besetzung des Dorfes Zunsweier erfolgte am 17. April kampflos, nachdem
sich die starke Artilleriestellung ins Kinzigtal zurückgezogen hatte und die „Häupter
der NSDAP" sich geflüchtet hatten. Die Zunsweirer Zivilbevölkerung suchte
zur Hälfte Schutz in den Wäldern und alten Bergwerken. Vier deutsche Soldaten
fielen hier beim Rückzug. (27. August 1945)

Die Besetzung von Gengenbach erfolgte am 18. April, am 19. April die Besetzung
von Schweibach und Fußbach. In den umliegenden Wäldern leisteten einige
Soldaten noch Gegenwehr. Der Volkssturm war von „maßgeblichen Persönlichkeiten
" am Abend zuvor aufgelöst worden. Einer der Volkssturmführer entging
nur durch „eine List und durch Flucht dem Tode, der ihm vom Kreisleiter zugedacht
war". Durch den Beschuß der deutschen Artillerie kommen zwei Frauen und
ein Kind ums Leben. (3. Dezember 1946)

Diersburg besetzen die französischen Truppen kampflos am 19. April. Die Abnahme
der Waffen und Radioapparate erfolgte durch „zwei von der Besatzung von
Zunsweier geschickte Soldaten". Auf Bitten des Rathauses stationierten die französischen
Truppen zwei Gendarme im Dorf, um Plünderungen zu verhindern.

(10. August 1945/31. Januar 1947)

Durbach wurde in den letzten Tagen des April besetzt. Am 27. November 1944
wurde Durbach wie Offenburg bombardiert. Etwa 40 Bomben trafen das Dorf.
Menschen kamen dabei nicht zu Schaden. Im Winter 1944/45 flüchteten viele
Bewohner aus dem Rheintal und der Umgebung Offenburgs in das Dorf. Der
Chronist bezeichnet den Zeitraum zwischen dem 15. und 21. April 1945 als besonders
schlimm: „Die Dörfer in der Ebene und die Stadt Offenburg hatten rasch
kapituliert. Bei uns am Eingang in den Schwarzwald war für die längst kriegsmüden
Soldaten von „hochprozentigen" Offizieren die Parole ausgegeben: Bürbach
' mit biegen und brechen muß verteidigt werden. Die Bevölkerung wehrte
sich dagegen und war aufs höchste erbittert. Die feindliche Artillerie schoß in die
Berge, die hinter dem Durbachtal liegen. Den deutschen Soldaten blieb schließlich
nichts anderes übrig, als sich so rasch als möglich abzusetzen." Durbach blieb deshalb
ziemlich unversehrt. Deutsche Truppen sprengten vor ihrem Abzug die
großen Munitionsdepots im Offenburger Wald in die Luft. (August 1945)

583


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0583