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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 587
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lern an dem ordentlichen Verhalten der Besatzungstruppen lag. Auch in sittlicher
Hinsicht gab es bis auf wenige Ausnahmen keine Beanstandungen. Obwohl die
Schulen geschlossen waren, konnte die religiöse Unterrichtung der Kinder stattfinden
. Ebenso wurde die übrige Seelsorgearbeit in keiner Weise beeinträchtigt. Am
meisten beschäftigte die Bevölkerung das Schicksal der deutschen Soldaten, die
noch nicht heimgekehrt waren, und von denen man lange keine Nachricht mehr
erhalten hatte. (23. 7. 1945)

Im Gegensatz zu anderen Ortschaften, hatte Steinach mehr unter den feindlichen
Fliegerangriffen zu leiden, die seit dem Herbst 1944 an Heftigkeit zunahmen.
Mehrere Häuser brannten vollständig ab, und es entstand zum Teil erheblicher
Flurschaden. Auch an kirchlichen Gebäuden entstand großer Schaden. Vier Soldaten
fanden den Tod.

Am Abend des 20. April wurde Steinach besetzt, nachdem den ganzen Tag über
zwischen Biberach und Steinach gekämpft worden war. Bei diesen Kämpfen kamen
acht Soldaten ums Leben. Unter der Zivilbevölkerung forderte der Krieg ein
Todesopfer.

Die schlechte Behandlung der ehemaligen Zwangsarbeiter hatte für einige Männer
ein Nachspiel. Sie wurden vor ein französisches Militärgericht geladen und bestraft
. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Beschreibung des Verhaltens
der ehemaligen Parteimitglieder: „Die Parteileute waren nach der nunmehr erfolgten
Niederlage sehr zugänglich und freundlich zum Geistlichen. Sie halfen eifrig
mit an der Instandsetzung der Kirche." (26. 6. 1945)

Bei den Ende 1944 immer zahlreicher werdenden Fliegerangriffen auf Haslach
kamen zahlreiche Menschen ums Leben, darunter 16 ortsansässige Personen. Da
Haslach bis zum letzten Mann verteidigt werden sollte, flüchtete ein Großteil der
Bevölkerung in das Bergwerk „Vulkan". Zum propagierten Widerstand kam es
dann aber doch nicht. Die deutschen Truppen zogen sich in der Nacht vom 20. auf
den 21. April vollständig zurück. Nur die auf den umliegenden Höhen stationierte
Artillerie schoß weiter.

Am Morgen des 21. April besetzten französische Truppen die Stadt. An den
anschließenden Plünderungen beteiligten sich auch Fremdarbeiter, Angehörige des
Sicherungslagers und Einheimische. Pfarrer Vetter schließt das Kapitel Plünderungen
mit den Worten: „Die Häuser, die Sicherungshäftlinge aufgenommen hatten,
Pfarrhaus und Schwesternhäuser, blieben vollständig verschont. Eine Anzahl von
Häftlingen hat sich rühmlich für die Bevölkerung eingesetzt." (12. 8. 1945)

Der Bericht aus Hausach ist äußerst kurz gehalten und schildert das Kriegsende
sehr sachlich. Die Fliegerangriffe gegen Ende des Krieges forderten in Hausach
keine Todesopfer. Es wurden mehrere Häuser schwer beschädigt, teilweise unbewohnbar
. Am Abend des 21. April gegen fünf Uhr wurde die Stadt kampflos
übergeben. Das Ausmaß der Ausschreitungen nach der Besetzung blieb zum
Glück gering. Zur Situation vor Ort heißt es: „Stimmung gedrückt, religiöses
Leben gut; mancher hat den Weg in die Kirche wieder gefunden." (5. 7. 1945)

Am 18. April 1945 traf ein deutscher Divisionsstab in Mühlenbach ein. Zu seiner

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