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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 594
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etwa zehnminütigen Gefecht, bei dem zwei Panzer mit einer Panzerfaust abgeschossen
wurden. Die Besatzung eines der Panzer verbrannte im Inneren des Fahrzeuges
. Fünf bei dem Gefecht umgekommene deutsche Soldaten wurden im Wald
beigesetzt, zwei auf dem Ichenheimer Friedhof.

(16. 10. 1945/Nußbaum-Jacob/Wimmer)

Kürzell wurde gegen 19.00 Uhr kampflos besetzt. Trotzdem richteten Maschinengewehrfeuer
und Panzer kleinere Schäden an. Ein Dorfbewohner wurde am Tag
des Einmarsches vermutlich von polnischen Kriegsgefangenen gehängt. Mehrfach
kam es zu Vergewaltigungen. Am 16. und 17. April 1945 diente der Kirchturm als
Beobachtungsposten für die auf Lahr schießenden französischen Batterien. Kürzell
wurde deshalb zum Ziel deutscher Granaten. Ein Bauernhaus neben der Kirche
brannte ab, vier Franzosen und ein Volkssturmmann verloren ihr Leben. (20. 9.
1945AVimmer/Baader)

Meißenheim wurde ebenfalls am 15. April 1945 besetzt. Bürgermeister Ernst Löffel
im Rückblick: „Die Bevölkerung wurde dabei schwer heimgesucht, es wurde
geplündert, geraubt und vergewaltigt." (Wimmer)

Die in den Westwallbunkern bei Ottenheim stationierten Wehrmachtssoldaten zogen
am Morgen des 15. April 1945 Richtung Süden ab, so daß die Besetzung des
Dorfes kampflos bei Einbruch der Dunkelheit vonstatten ging. In der Nacht kam
es zu einem Zwischenfall: Ein „fanatischer Oberfeldwebel" warf Handgranaten
gegen einen französischen Panzer. Die Franzosen steckten als Vergeltungsmaßnahme
die Kinderschule und zwei Wohnungen in Brand. Ein Volkssturmmann aus
Oberkirch wurde erschossen. Wie in allen anderen am 15. April 1945 besetzten
Gemeinden, kam es in Ottenheim zu schweren Plünderungen und Vergewaltigungen
. (27. I. 1947/Nußbaum-JacobAVimmer/Baader)

Hugsweier wurde am 15. April 1945 um 18.00 Uhr von den Franzosen eingenommen
. Kurz danach setzte der Beschuß durch die deutsche Flak auf dem Schutterlindenberg
ein. Am 16. und 17. April 1945 unternahmen die Franzosen von Hugsweier
aus Panzervorstöße gegen Dinglingen, ohne ihr Ziel, die Eroberung des
Lahrer Stadtteils, zu erreichen. (Baader)

16. April 1945

Die Franzosen hatten erkannt, daß die „Festung Lahr" mit ihren über 3000
deutschen Soldaten, darunter viele SS-Männer, nicht ohne weiteres zu erobern
war. Deshalb versuchten sie einen Ring um die Stadt zu ziehen.
Dazu mußten sie einerseits den „Lahr-Riegel" überschreiten und andererseits
die vom Volkssturm gehaltene „Schwarzwald-Randstellung" an den
Waldrändern von Oberweier und Heiligenzell durchstoßen.

Gedeckt durch die Artillerie auf den Vorbergen rings um Lahr erwies sich
der „Lahr-Riegel" weiterhin als unüberwindbar. Ein Versuch der 9. Kolo-

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