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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 601
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0601
Am 19. April 1945 befanden sich nur noch drei Wehrmachtsangehörige im Dorf.
Sie bewachten die Panzersperre Richtung Euenheim. Die Volkssturmmänner hatten
sich ihrer Uniform entledigt und die Waffen weggeworfen.
Ein „Zivilfranzose" und mehrere Italiener gingen den um 11.30 Uhr von Mahlberg
her kommenden Franzosen entgegen. Hauptlehrer Wetterer führte einige von ihnen
durch das Dorf, um zu zeigen, daß keine Soldaten mehr im Dorf waren. Nachdem
die Altdorfer die Panzersperren weggeräumt hatten, fuhren die französischen
Panzer gegen 13.00 Uhr durch das Dorf weiter, Richtung Euenheim. Um diesen
Zeitpunkt herum, erhielt Altdorf Beschuß von deutscher Artillerie bei Bleichheim.
Mehrere Häuser wurden von den Granaten getroffen.

(10. 7. 1945AVimmer/Bader)
Orschweier wurde ebenfalls am 19. April 1945 besetzt. (Baader)

Am 18. April 1945, 15.00 Uhr, flogen die Franzosen Tieffliegerangriffe gegen die
geschlossenen Panzersperren von Ringsheim. Als diese am 19. April 1945 gegen
13.00 Uhr in das Dorf eindrangen, stießen sie auf keine Gegenwehr: Die Panzersperren
waren geöffnet, die Volkssturmmänner blieben in ihren Häusern. Der Bürgermeister
übergab ihnen das Dorf. Als Besatzung blieben Soldaten zurück, die
früher in Rust als Kriegsgefangene gearbeitet hatten. (Wimmer)

Im Bienle bei Euenheim stellte die Wehrmacht am 13. April 1945 trotz Protest
aus der Bevölkerung eine erbeutete russische Feldhaubitzenstellung auf, die nach
Dinglingen feuerte. Am 18. April 1945 wurden Panzerfäuste verteilt und die Panzersperren
geschlossen. In der Nacht vom 18. auf 19. April 1945 gingen schwere
Störungsfeuer auf die Stadt nieder, das am frühen Morgen wieder aufgenommen
wurde. Gegen 14.00 Uhr rollten die Panzer von Altdorf und Orschweier her auf
Euenheim zu. Während französische Kriegsgefangene die Panzersperren beseitigten
, schoß deutsche Flak.

Der Pfarrer verweigerte den französischen Soldaten den Kirchturm erfolgreich als
Beobachtungsposten. Sein Argument: Auch die Wehrmacht hätte den Turm nicht
benutzen dürfen. Plünderungen und einige Vergewaltigungen fanden statt; polnische
und französische Kriegsgefangene übernahmen die Kommandantur.
Bei Gefechten östlich der Stadt wurden drei französische Panzer bei der Mittelmühle
in Brand geschossen. (25. 6. 1945AVimmer)

Die bei der Mittelmühle liegengebliebenen Panzer wollten nach Ettenheimweiler

vordringen. „Bei einem Umgehungsversuch blieb ein weiterer in einer Hohlgasse
stecken. Darauf erfolgte von Truppen hier kein Einzug." (Baader)

In Schmieheim sammelten sich etwa 300 Volkssturmangehörige, die die Franzosen
von Sulz her vor sich hergetrieben hatten. Als die französischen Soldaten von
Norden her in das Dorf eindrangen, lieferten ihnen einige der Volkssturmmänner
einen zweistündigen Straßenkampf. Vier Volkssturmmänner fielen. Wer sich nicht
den Franzosen ergab, flüchtete weiter Richtung Wallburg. (Baader)

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