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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 602
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0602
Wallburg wurde von deutscher Artillerie zäh verteidigt. Ein deutscher und ein
ukrainischer Soldat kamen durch deutsche Granaten zu Tode. Nachdem der Widerstand
gebrochen war, ging der Wallburger Bürgermeister gegen 16.00 Uhr den
von Schmieheim her kommenden Franzosen mit der weißen Fahne entgegen. Ein
im Schulhaus einquartierter Stab des Volkssturms konnte festgenommen werden.
Deutsche Soldaten stellten sich an Straßenkreuzungen, um sich gefangennehmen
zu lassen. Ein ehemaliger französischer Kriegsgefangener aus Münchweier übernahm
die Kommandantur vor Ort. (1. 8. 1945/Wimmer/Baader)

Von Wallburg und Ettenheimmünster herkommend, fuhren die französischen Panzer
gegen 19.30 Uhr nach Münchweier. Zuvor hatten Jagdbomber die Ortsmitte
von Münchweier beschossen, zwei Häuser und drei Ökonomiegebäude fielen den
Flammen zum Opfer. Ihr Ziel waren die nach Osten durchziehenden Truppen und
Trüppchen der fliehenden Wehrmacht. „Zivilfranzosen" brachten auf dem Kirchturm
eine weiße Fahne und die Trikolore an. Dies machte den Ort zur Zielscheibe
der in der Nähe stehenden deutschen Artillerie. Ein junger Mann wurde durch
französischen Panzerbeschuß getötet und mehrere Menschen verletzt. In den Gewannen
Hundsrücken und Weier fanden Gefechte mit der deutschen Nachhut statt.

(1.8. 1945/Wimmer/Baader)

Ettenheimmünster: In den das Münstertal säumenden Wäldern errichtete die
Wehrmacht in der zweiten und dritten Aprilwoche Panzersperren, um den Franzosen
den Vormarsch in den Schwarzwald zu verwehren. Der Lahrer Kreisleiter
Burk hatte noch am 18. April 1945 ein Rundschreiben verteilen lassen, das jedem,
der es gewagt hätte, eine weiße Fahne zu hissen, den Tod androhte. Marokkanische
Soldaten kamen am 19. April 1945 um 19.30 Uhr mit Panzerwagen von
Wallburg und Lahr über das Helgenstöckle. In der Nähe des Köcherhofes fielen
vier deutsche Soldaten, an der Lauterbachstraße zwei Lahrer Volkssturmmänner.
Eine Panzersperre östlich des Dorfes vermochte die Panzer nicht aufzuhalten, die
sich talwärts wandten. Da niemand das Dorf übergab, schössen die Franzosen eine
halbe Stunde lang in das Dorf, bis sie überzeugt waren, daß sich keine Soldaten
mehr dort befanden. Dabei fingen zwei Anwesen Feuer. Das Haus des Ortsgruppenleiters
wurde schwer beschädigt, das Pfarrhaus und die Kirche verschont.
Volkssturm und Militär versuchten, sich auf den Streitberg oder in das Bleichtal
abzusetzen.

Der stellvertretende N.S.V.-Kreisamtsleiter Ehler wurde in Ettenheimmünster einige
Tage nach der Besetzung festgenommen, er soll in Verbindung mit „Werwöl-
fen", die sich noch in den Wäldern aufhielten, gestanden haben.

(31. 7. 1945/Wimmer)

Der Vormarsch im Tal der Schutter:

Die Paßstraße auf dem Schönberg sollte nach dem Willen der deutschen Militärs
so lange wie möglich gehalten werden, um eine Vereinigung der im Kinzig- und
im Schuttertal vorgehenden französischen Einheiten zu verhindern. Volkssturm
und Wehrmacht waren im Gasthaus „Löwen" einquartiert. Diese schössen zwei
von Steinbach her vorrückende französische Panzer ab. Mehrere Franzosen star-

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