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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 603
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0603
ben; ein Franzose mit schweren Verbrennungen wurde von den deutschen Soldaten
in den Löwen" gebracht und dort verbunden. Nachdem französische Panzer
auch vom Kinzigtal her vordrangen, zogen sich die Deutschen in Richtung Sodhof
zurück. (Wimmer/Baader)

Um die Franzosen beim Eindringen in das Schuttertal zu hindern, bezog am

17. April 1945 eine Batterie mit vier Geschützen (Flak) Stellung am Seelbacher
Sauberg. Die Batterie zog nach Einwendungen eines Seelbacher Offiziers am
19. April 1945 weiter, ohne einen Schuß abgegeben zu haben. In der Nacht vom

18. auf 19. April 1945 war das Dorf einem zweistündigen Bombardement durch
die Franzosen ausgesetzt. 84 Häuser wurden beschädigt, ein Junge getötet.
Sieben Volkssturmmänner, die auf der Gemarkung von Seelbach fielen, wurden
auf dem dortigen Friedhof beerdigt. Der Einmarsch der Franzosen erfolgte am
Morgen vom Langenhardt, nicht, wie erwartet, von Reichenbach her.

(14.9. 1945/Wimmer)

Bei Wittelbach, an der Gemarkungsgrenze zu Schuttertal, formierte sich erneut
eine deutsche Flakstellung, die sich mit den gegen 10.30 Uhr von Seelbach her
vorrückenden Franzosen ein mehrstündiges Feuergefecht lieferte. Dabei wurden
auch einige Wittelbacher Häuser beschädigt. Als gegen 16.00 Uhr ein Flakgeschütz
und der dazugehörige Munitionswagen durch einen Volltreffer zerstört wurden
, flüchteten die deutschen Soldaten in die umliegenden Wälder. Zwei deutsche
Flaksoldaten fanden bei dieser Auseinandersetzung den Tod.
Polnische Kriegsgefangene setzten sich bei den Franzosen für die Bewohner Wittelbachs
ein; tatsächlich gab es keine Vergewaltigungen oder Plünderungen.
In eine Waldarbeiterhütte im „Großen Grassert" sollen sich führende Parteileute
aus Lahr geflüchtet haben. (Wimmer)

Auf dem Gebiet der Gemeinde Schuttertal, die am Nachmittag besetzt wurde,
sind fünf deutsche Soldaten getötet worden, drei davon hinter der Front durch Genickschuß
. Ausschreitungen durch die Franzosen wurden nicht registriert. Am 11.
Mai 1945 setzten französische Soldaten den auf der Höhe zwischen dem Schutter-
und dem Kinzigtal gelegenen Neuhäuserhof in Brand. Einer ihrer Offiziere soll
dort beim französischen Vormarsch am 19. April 1945 erschossen worden sein.
(5.4. 1946/Wimmer/Baader)

Dörlinbach: „Bei der Besetzung des Ortes durch den Feind am 19. April 1945
(17.00 Uhr) fanden hier keine Kampfhandlungen statt. Wir hatten weder Verluste
an Menschen noch Schaden an Gebäuden. Vergewaltigungen sind hier nicht vorgekommen
." Französische Kriegsgefangene waren den Franzosen mit einer
weißen Fahne entgegengelaufen und sorgten für einen friedlichen Ablauf der Besetzung
. Deutsche Flakgeschütze, die an der Straßenkreuzung zum Streitberg
(Steig) standen, richteten noch kleinere Schäden im Dorf an.

(23. 3. 1946/Wimmer)

Die deutsche Stellung an der Steig bei Schweighausen hatte die Aufgabe, den
Franzosen den Zugang zum Streitberg und zum Geisberg zu verwehren, wo sich

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