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Beim Vormarsch der Franzosen in das obere Schuttertal am 19. April 1945 wurde
der Fixenhof in der Steig von Wehrmachtssoldaten mit Phosphormunition in
Brand geschossen. Foto: Gerhard Finkbeiner
Donnerstag, den 19. April 1945. Der Fixenhof wird in Brand geschossen
Die Nervosität wächst. Jeder weiß, nun kann es nicht mehr lange dauern, dann
sind sie, nämlich die Franzosen, da. Wir schaffen im Laufe des Tages wertvolle
Gegenstände aus dem zweiten Stock in den Keller - wir befürchten Beschuß und
die Brandgefahr - vergraben etwas Geld, einige Lebensmittel ... Zwischen 5 und
7 Uhr am Nachmittag haben wir Ari-Feuer in ziemlicher Nähe. Später hören wir,
daß deutsche Batterien in der Steig geschossen hatten, um französische Panzer, die
bis zum Fixenhof vorgedrungen waren, aufzuhalten. Dabei wurde leider der große
schöne Fixenhof in der Steig von deutschen Granaten in Brand geschossen. Die
Bewohner konnten fast nur das Leben retten, einige wenige Habseligkeiten konnten
sie mitnehmen. Eine evakuierte Frau von Niederhausen wurde bei der Flucht
zum Käsbauernhof an der Hüfte durch einen Granatsplitter verletzt. Das Vieh verbrannte
mit dem Hof; eine Kuh und das Schaf wurden gerettet.
Volks sturmmann tödlich getroffen
Der gleiche Mittag brachte ein fast noch schmerzlicheres Kriegsopfer. In der Nähe
seines Heimathofes, des Wanglerhofs in der Hub, fiel der Volkssturmmann Mat-
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