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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 654
(PDF, 147 MB)
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Das Triberger Kriegerehrenmal

60 Jahre Gedenkstätte und Mahnmal zugleich

Wolfgang Müller

„Für die Errichtung eines Kriegergedächtnis- oder Ehrenmals können
zwei Grundgedanken maßgebend sein. Das Denkmal kann in seiner Ausführung
ausschließlich dem Gedenken an die Gefallenen gewidmet sein,
andererseits aber als Mahnmal erstellt werden." Mit diesen Sätzen beginnt
ein Aufsatz über das im Bau befindliche „Krieger-Ehrenmal in Triberg" im
Fremdenblatt des Höhenluftkurorts Triberg „Der Wasserfall" vom
15. September 1934. Genau dieser Gedanke war es, der den Triberger Gemeinderat
veranlaßte, den Entwurf für ein Kriegerehrenmal eines gewissen
cand. arch. Horst Linde Wirklichkeit werden zu lassen.

Als Anfang der 30er Jahre die Idee aufkam, für die im Weltkrieg gefallenen
Bürger der Stadt eine Gedenkstätte zu errichten, war es sehr bald die
Stadt selbst, die alle diesbezüglichen Aktivitäten koordinierte und zusagte,
den Gedanken in eigener Regie zu verwirklichen. Zunächst galt es, den
richtigen Platz für das Bauwerk auszuwählen. Und hier schon schieden
sich die Geister. War es ohnehin aus topographischen Gründen schon
schwer, innerhalb des engen Tales und wegen der dichten Bebauung einen
geeigneten Ort zu finden, so waren zusätzlich die einen für eine reine Gedenkstätte
an einem ruhigen, beschaulichen Platz, und die anderen dachten
eher an ein Mahnmal im verkehrsreichen Zentrum der Stadt. Nach reiflichen
Überlegungen und Diskussionen entschied sich der Gemeinderat
schließlich für eine hervorspringende Bergnase am Kroneckberg hoch über
der Stadt, die alle drei Täler Tribergs beherrscht. Das geplante Ehrenmal
konnte so von allen Teilen der Stadt als Mahnmal gesehen werden, und
gleichzeitig war der gefundene Platz im Hochwald, weit ab vom Verkehrslärm
, gut geeignet für stilles Gedenken.

Nachdem die Platzwahl getroffen worden war, schrieb der Gemeinderat
1933 einen Architektenwettbewerb aus. Hinsichtlich der Gestaltung wurde
nur eine Bedingung gestellt: Dem Ehrenmal war ein planiertes Gelände zuzuordnen
, das mehreren hundert Personen Platz bieten sollte. Aus 75 eingegangenen
Entwürfen wurden insgesamt sieben angekauft und darunter
drei mit Preisen ausgezeichnet. Der Gemeinderat entschied sich für die
Ausführung des mit dem 2. Preis bedachten Entwurfs Glockenturm des
schon genannten cand. arch. Horst Linde aus Karlsruhe. Umgehend wurde
mit den Vorarbeiten begonnen. Die Finanzierung erfolgte aus Spenden der

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