Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 671
(PDF, 147 MB)
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ches „Sachbuch", für jedermann lesenswert
und dabei von beachtlichem wissenschaftlichem
Niveau. Heimatbezogener
Unterricht könnte von ihm profitieren, in
Schul- und Gemeindebüchereien Mittelbadens
sollte es nicht fehlen. - Willi
Stachele, der Bürgermeister von Oberkirch
(Nußbach ist seit 1974 Ortsteil der
Stadt) wünscht in einem Grußwort dem
Buch weitreichende Beachtung; dem
möchte der Rezensent sich vorbehaltlos
anschließen. Klaus Fessler

Kurt Klein: Der Kinzigtäler Jacobus-
weg. Wanderführer durch den mittleren
Schwarzwald vom Loßberg nach
Schutterwald. Mit zahlreichen Aufnahmen
des Verfassers sowie graphischen
Darstellungen des Wanderweges von
Horst Kölble. Waldkircher Verlag, o.J.
(1994). 220 Seiten, Broschur, DM 26,80.
„Die Tat folgt dem Gedanken wie der
Karren dem Ochsen!" Dieses spanische
Sprichwort findet sich im Vorwort, das
Kurt Klein seinem neuesten Buch „Der
Kinzigtäler Jakobusweg" vorangestellt
hat. „Wanderführer durch den mittleren
Schwarzwald von Loßburg nach Schutterwald
" heißt es im Untertitel. Das klingt
bescheiden, fast alltäglich und keineswegs
ungewöhnlich. Und dennoch ist dieses
Büchlein mehr als nur ein Wanderführer.
Bevor nämlich diese Beschreibung eines
ganz eigenen Wanderweges geschrieben
werden konnte, mußte eine andere „Tat"
vollbracht werden: die Schaffung eben
dieses Wanderweges. Es war Kurt Klein
selbst, der die Idee hatte und sie in die Tat
umsetzte. Und so ist es nicht nur verständlich
, sondern fast zwangsläufig, daß Kurt
Kleins Verhältnis zu diesem Wanderweg
über die übliche Zuwendung des Wandernden
hinausgeht. So wird denn auch
immer wieder deutlich, daß der Autor zu
„seinem" Weg, aber auch zur historischen
Jakobuswallfahrt ein besonderes Verhältnis
hat. Es ist geprägt von tiefer christlicher
Verantwortung und Religiosität im

besten Sinne des Wortes, wobei auch immer
wieder ein wenig rückblickende Wehmut
des in die Vergangenheit schauenden
historisch interessierten Autors durchschimmert
. Der Heimatpreisträger des Or-
tenaukreises fordert mit seinen Erinnerungen
an den großen historischen Pilgerweg
des Mittelalters, den „Camino", einen geistigen
Nachvollzug der Jakobuswallfahrt.
Aber es wäre kein Klein-Buch, wenn
nicht auch die so sehr geschätzten Eigenarten
Klein'scher Beschreibungs- und Erzählkunst
enthalten wären. Da kann man
natürlich zuerst einmal - einfach mit dem
Büchlein in der Hand - „den Weg finden
". Und es wird wieder deutlich, daß
der Autor wahrlich jede Abbiegung, jeden
möglichen Irrweg und buchstäblich jeden
Stein, Giebel oder Brunnen „eigenfüßig"
geprüft hat. Über die Wegbeschreibung
hinaus finden sich dann aber auch jene
kleinen Geschichten am Rande, die das
Büchlein sogar für Stubenhocker zum
Erlebnis werden lassen. Übrigens: Kurt
Klein begnügt sich nicht mit dem altehrwürdigen
Grundsatz, dem „Volk aufs
Maul zu schauen", sondern versteht sich
auch sehr wohl, uriger Redeweise anzupassen
. Und so hat er, dank verwandter
Sprachmelodie, seinen Gesprächspartnern
so manche Geschichte entlockt. Der Leser
wird seine Freude daran haben. Wollte
man allerdings allen Hinweisen des Autors
nachgehen, so dürfte es schwerfallen,
die Tagesaufgaben zu bewältigen.
Wer also der gelben Muschel folgen will,
sollte, obwohl ihn das Wanderzeichen
auch sicher führen wird, Kurt Kleins
Wanderführer unbedingt dabei haben.
Sonst würde dem Wanderer sowohl Denkwürdiges
als auch Vergnügliches entgehen
.

Um mit Kurt Kleins eigenen Worten zu
schließen: Auf dem Kinzigtäler Jakobusweg
von Loßburg nach Schutterwald
möge der Wanderer den Alltag vergessen,
Schönheiten in Berg und Tal entdecken,
Natur und Kultur genießen, dem Schöpfer
in seiner Schöpfung begegnen, einsame

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