Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 674
(PDF, 147 MB)
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im Kreuzgang von St. Peter und das Bild
des Konvents von der eigenen Vergangenheit
- F. Kern, Philipp Jakob Steyrer -
Abt und Wissenschaftler. - A. Schmidt
OSB, Das ideale Leben des Patrons. Der
Benediktzyklus von Franz Ludwig Herr-
mann. - C.-P. Warncke, Die Seele am
Kreuz. Emblematische Erbauungsliteratur
und geistliche Bildkunst am Beispiel
eines Dekorationsprogramms im Kloster
St. Peter - H. Brammer, Raum und Zeit
im Verständnis der Barockzeit. Zum Bildprogramm
der Treppenhäuser und des
kleinen Speisesaals in der ehemaligen
Abtei St. Peter - Gregor M. Lechner OSB,
Geheimnisvolle Bibliothek. Die Ewige
Weisheit als typisches Bibliotheksprogramm
der Aufklärungszeit. - G. Neumann
, Gedächtnismahl und Liebesmahl.
Das Bildprogramm des „Fürstensaales"
von St. Peter - H.H. Hofstätter, Frauenbilder
im Männerkloster. Zur Ikonographie
des Frauenbildes am Beispiel
eines barocken Benediktinerklosters. -

H. Schneble, Krankheit und Behinderung in
der Ikonographie des Klosters St. Peter. -
V. Huth, Appellatives Stiftergedenken,
oder: Selbstverteidigung mit künstlerischen
Mitteln. I. Befunde und Gedanken
zu einem barocken Gemäldezyklus aus
dem Kloster St. Peter. II. Zähringerbildnisse
aus dem Kloster St. Peter, seit 1836
im Besitz der Großherzöge und Markgrafen
von Baden. - H. Wischermann, Der
Petrus-Zyklus in der Klosterkirche von
St. Peter im Schwarzwald. Bemerkungen
zum vierfachen Bildsinn im Barock. Den
breitesten Raum nimmt der Katalog zur
Ausstellung (Redaktion: B. von Savigny)
ein, den A. Raffelt verfaßt hat, von dem
auch das umfangreiche Verzeichnis „Literatur
zum Kloster und Ort St. Peter im
Schwarzwald" stammt. Er folgt dem vierteiligen
Aufbau der Ausstellung.

I. Gründungszusammenhang und Geschichte
des Klosters. Im Jahre 1095 -
zwei Jahre nach der Gründung der
Schwarzwaldabtei durch Herzog Bertold
II. von Zähringen - bestätigte Papst

Urban II. diese Stiftung. St. Peter war damit
der päpstliche Schutz sowie die freie
Abt- und Vogtwahl garantiert. Die Zähringer
sicherten sich durch die Stiftung des
Klosters, das sie für sich zur Grablege bestimmten
, das liturgische Gedenken über
den Tod hinaus. Die Darstellung „Stiftung
und Aufnahme des Klosters St. Peter in
päpstlichen Schutz" im Festsaal der ehemaligen
Abtei (vermutlich von J.M. Sauer
, nach 1722) besaß „eindeutig politische
Funktion". Seit der Wahl Abt Ulrich Bür-
gis (1719-1739) war das Kloster beständig
mit habsburgischen Versuchen konfrontiert
, die Privilegien der Abtei einzuschränken
. Durch das seit dem Mittelalter
bekannte Motiv sollte „die rechtliche wie
geistliche Legitimation der alten Freiheitsrechte
gegenüber Wien" dokumentiert
werden.

II. Bautätigkeit, künstlerisches Schaffen,
wissenschaftliche Interessen im 18. Jahrhundert
. In diesem Jahrhundert glich
St. Peter jahrzehntelang einer Großbaustelle
. Bauleute, Künstler, Kunsthandwerker
und die Mönchsgemeinschaft, in der
die Themen für die Sprache des Baus formuliert
wurden, schufen als heute noch
erhaltenes „Vermächtnis der Abtei" einen
Gebäudekomplex als „Gesamtkunstwerk,
das den Bedürfnissen der Abtei entsprach
und das sich bis heute harmonisch mit der
Schwarzwaldlandschaft verbindet". Es
war von bedeutenden Künstlern geschaffen
: Peter Thumb, J.A. Feuchtmayer,
J. Chr. Wenzinger, J. Hörr und Matthias
Faller (1707-1791). Letzterer, der Sohn
eines Schwarzwaldbauern aus Neukirch,
war 1735 als Novize in St. Peter eingetreten
und wurde einer der berühmtesten
Klosterbildhauer des südbadischen
Raumes und verkörperte so in seinem Leben
die Kurzformel der Benediktsregel
„ora et labora". Der gleiche Geist brachte
in diesem Jahrhundert berühmte Mönchsgelehrte
hervor wie den Abt Steyrer, einen
fruchtbaren Schriftsteller und Förderer der
Künste, den Mathematiker und späteren
Freiburger Universitätsprofessor Thad-

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