Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 676
(PDF, 147 MB)
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graphien, davon nur 11 von Frauen. Unter
den 103 Autoren sind auch nur vier
Frauen. Der Herausgeber hat den Verfassern
einen weiten Spielraum gelassen, so
daß viele lebendige Darstellungen die
Lesbarkeit erleichtern und die Aufmerksamkeit
fesseln.

Für den Bereich der Ortenau sind die Biographien
der folgenden Persönlichkeiten
besonders aufschlußreich: Franz Burda
(S. 50-52), Joachim Freiherr von der
Goltz (S. 117-119), Gerhard Franz
Friedrich Graf (S. 121/122), Rolf Haebler
(S. 126/127), Fritz Langenbeck (S. 206/
207), Karl-Friedrich Müller (S. 245-247),
Hermann Schilli (S. 320-322), Gottlob
Schloerer (S. 335/36), Paul Schwörer
(S. 348-350) und Otto Ernst Sutter
(S. 360-362).

Dr. Dieter Kauß

Hans-Martin Pillin, Die Geschichte des
Luftkurortes Lautenbach, Bd. I. Von
den Anfängen bis zum Ende des Ersten
Weltkrieges, 204 Seiten, zahlreiche Abbildungen
, Lautenbach 1994.
Über 200 Seiten umfaßt die neueste lokalgeschichtliche
Abhandlung aus der Feder
des nicht nur durch seine Dissertation auf
dem Feld der Landes- wie Lokalgeschichte
bestens ausgewiesenen Autors. Kritisch
und systematisch - mitverbürgt durch die
umfangreiche Bibliographie - und zugleich
anschaulich und lebendig - und
dieser Spagat gelingt - läßt sie die schon
im Inhaltsverzeichnis breit thematisierte
und dadurch gut zugängliche Geschichte
des Luftkurortes Lautenbach vor dem geistigen
Auge Gestalt gewinnen. Sie vermittelt
dabei auf so gut wie allen Forschungsfeldern
neue Erkenntnisse. Von den Archiven
Straßburgs über das Freiburger
Diözesanarchiv hin zum Gemeindearchiv
Lautenbachs schlägt sich denn auch der
Bogen der Recherchen, um auch das
Stadtarchiv Freiburg, bisher nie berücksichtigte
Archivalien des Generallandesarchivs
und die Regesten des Markgrafen

von Baden und Hachberg sowie das örtliche
Pfarr-, Gemeinde- und Schularchiv
miteinzubeziehen und so eine lückenlose
Darstellung bis zum Zusammenbruch
nach 1918 zu leisten.

Die jede Epoche treibenden, aber sie auch
tragenden Kräfte - und sie interessieren
immer mehr - kommen denn auch schon
bei der Darstellung der Entstehung der
Streusiedlung Lautenbach im Mittelalter
zu ihrem Recht, etwa in der Gestalt der
Besitzungen des Klosters Allerheiligen
oder des Nußbacher Hofes auf der Gemarkung
der heutigen Gemeinde. Interessante
Kapitel zur Organisationsform bäuerlichen
Wirtschaftens in Mittelalter und
früher Neuzeit folgen. Not wie Chancen
durch die heraufkommende Maschinenzeit
in Gestalt der Industriellen Revolution
kommen ebenfalls zur Sprache.
Zu Recht breiten Raum widmet der Autor
der fast ein halbes Jahrtausend währenden
Zeitspanne der bischöflich-straßburgi-
schen Herrschaft über die Raumschaft,
um dann ebenfalls ausführlich die prägende
Kraft der Familie von Neuenstein in
Spätmittelalter und früher Neuzeit abzuhandeln
.

Daß der Ort auch nicht von den verschiedensten
Kriegsfurien verschont blieb, belegen
die Kapitel zu Bauernkrieg, Dreißigjährigem
Krieg, den Kriegen Ludwigs
XIV. sowie den Napoleonischen Kriegen.
Ebenfalls sehr ausführlich gibt der Verfasser
den kirchlich-religiösen Verhältnissen
des Ortes in seiner Zeit der Zugehörigkeit
zum Bistum Straßburg Raum. Hier ist
ebenso interessant von Lautenbach als
Teil der Pfarreien Oberdorf und Oberkirch
zu lesen wie vom aufstrebenden Marienwallfahrtsort
. Heute noch Wahrzeichen
des Ortes, erfährt die Wallfahrtskirche
Maria Krönung als Kleinod im Renchtal
die ihr gebührende Würdigung. Besonders
wertvoll ist die Berücksichtigung aktuellster
Forschungsergebnisse zur Baugeschichte
der Kirche und hier besonders
des Hochaltars. In der Folge beschreibt
Pillin die im Gefolge von Luneville und

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