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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
76. Jahresband.1996
Seite: 541
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schreckend. Im vereinbarten Akkord hatte man z.B. festgehalten, daß der
untauglich gewordene Blasebalg erneuert werden müsse. Der als Gutachter
bestellte Offenburger Schullehrer Gerstner mußte nun feststellen, daß sich
der Blasebalg noch im alten Zustand befand. Ferner hatte er zu bemängeln,
daß die ersetzten Pfeifen in ihrer Intonation „unregel- und tadelhaft" ausgeführt
waren. Auch war die Stimmung der Orgel so ausgefallen, daß sie,
wie er in seinem Bericht formuliert, „vorher nicht hätte schlechter sein
können". Letztendlich kann er nicht umhin, den Orgelbauer Tröndle einen
„Pfuscher" zu nennen und festzustellen, daß die geleistete Arbeit höchstens
ein Drittel des Rechnungsbetrages wert sei.

Aufgrund des Gutachtens sah sich das Direktorium des Kinzigkreises veranlaßt
, nun auch nur ein Drittel des Rechnungsbetrages durch die Gemeindekasse
auszahlen zu lassen und den Orgelbauer bezüglich des Restbetrages
an die Ortsvorgesetzten von Hönau zu verweisen, die er „auf dem
Rechtswege belangen" könne.

Als die Orgel Jahre später noch schlechter geworden war, erhielt, nachdem
man diesmal die erforderliche Zustimmung des Bezirksamtes vorher eingeholt
hatte, im Jahre 1825 der aus Oberhausen stammende Orgelbauer
Merklin den Auftrag, diese für 27 Gulden zu reparieren.

Weitere Angaben zur Orgel können einem Bittbrief aus dem Jahre 1850
entnommen werden, in dem der „geistliche und weltliche Ortsvorstand"
um einen Zuschuß für die Innenausstattung der inzwischen neuerbauten
Kirche bittet. Dort ist von einer alten, schlechten Orgel die Rede, die von
zwei Männern herumgehoben werden könne und für die Kirche viel zu
klein und unbrauchbar sei. Im Begleitschreiben des Dekanates, das den
Zweck hatte, das Bittgesuch zu unterstützen, wird die vorhandene Orgel
als kleiner, einer Schulorgel ähnlicher Kasten bezeichnet, als ganz unbrauchbar
, verstimmt und einer Reparatur nicht wert.

Daß dem Bittgesuch Erfolg beschieden war, beweist der Umstand, daß die
Kirche im Jahre 1852 mit einer neuen Orgel, auf die später noch näher eingegangen
wird, ausgestattet wurde.

Am meisten dürfte die Tatsache überraschen, daß die alte Honauer Kirche
sogar über eine eigene Uhr verfügte. Die Kenntnis dieses Sachverhaltes ist
einer Eingabe der Gemeinde Hönau zu verdanken, die Ende des Jahres
1824 beim Bezirksamt Rheinbischofsheim um die Erlaubnis bat, die verdorbene
Kirchenuhr auf eigene Kosten reparieren zu lassen. Mit der Reparatur
wurde der Offenburger Uhrmacher Michael Kraft beauftragt, der
Aufträge dieser Art schon mehrfach gut und solide ausgeführt hatte.

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