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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 11
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0011
Nachruf auf Hermann Sprauer

(*13. März 1903, t 3. August 1996)

Anfang August 1996 starb Hermann Sprauer
in seinem Haus in Zell-Weierbach im Alter
von 91 Jahren. Er liegt auf dem Weingarten-
Friedhof begraben. Mit ihm verlor die Stadt
Offenburg und die Ortenau eine der bestimmenden
Künstlerpersönlichkeiten der letzten
Jahrzehnte. Von 1934 bis zu seiner Pensionierung
1967 arbeitete er, unterbrochen von
Kriegsdienst und Gefangenschaft in der Sowjetunion
, als Kunsterzieher am Schillergymnasium
Offenburg. Dort vermittelte er ganzen Schülergenerationen mit seinem
Sachverstand, seiner inneren Fröhlichkeit und Gelassenheit Verständnis
für die Kunst.

Lange Zeit war Sprauer Mitglied im Kulturausschuß. Ihm verdankt die
Stadt den Beginn der Kunstausstellungen in Offenburg, zunächst im Europa
-, dann im Salzhaus und später im städtischen Ausstellungsraum in der
Gärtnerstraße. Daneben bearbeitete Sprauer auch intensiv kulturelle Themen
der damaligen „Ortenauer Herbstmesse". Jahrelang gestaltete er Plakate
und Prospekte, schrieb in der lokalen Zeitung, organisierte und betreute
Sonderschauen. Glanzpunkt dieser Arbeit war die Ausstellung „Kirchliche
Kunst in der Ortenau aus einem Jahrtausend" im Jahre 1969.

Er half seiner Stadt, wo immer er konnte, war aber, wenn es sein mußte,
auch kritisch und unbequem. Beim drohenden Abriß des Spitalspeichers
gehörte er zu den wenigen, die sich für dessen Erhalt einsetzten. Als die
Stadt mit dem Wunsch an ihn herantrat, sein gesamtes Spätwerk mit den
Ortenauer Farbdrucken zu kaufen, antwortete Sprauer auf eine für ihn typische
Weise: Er schenkte die wertvollen Blätter dem Offenburger Stadtarchiv.

Von 1924 bis zu seinem Tod war Hermann Sprauer Mitglied des Historischen
Vereins für Mittelbaden. Auch als Autor unseres Jahresheftes bewies
er seine Fähigkeit, Kunst zu vermitteln. In seinen Aufsätzen über die „farbige
Erneuerung historischer Baudenkmäler in Offenburg" (1932), den
„Passionszyklus in der St. Petruskapelle zu Reichenbach" (1933) und die
„Außenwandmalereien an der ehemaligen Pfarrkirche von Hausach"
(1935) halten seine Beschreibungen nicht nur den Bestand fest, sondern

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