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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 60
(PDF, 127 MB)
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habe. So seien in noch unbekannter Zeit und aus unbekannten Gründen auf
hochgelegenen Felsplateaus, aber auch in Steine anderen Baulichkeiten oft
bis zu einem Meter große Mühlespiele eingraviert worden. Die anwesenden
Mitglieder des Arbeitskreises griffen dieses Thema auf und sagten zu,
Straßburg bei diesem Forschungsprojekt zu unterstützen.

Auch im Jahr 1996 standen wieder zwei gemeinsame Exkursionen zu archäologischen
Objekten der südlichen Ortenau auf dem Programm. Neben
den zahlreichen Freunden, Amateuren und Forschern der regionalen Archäologie
stießen wieder mehrere Fachleute bis hin zum Professor dazu.

Die erste Exkursion im Juni führte zur Megalithanlage im Schuttertal bei
Dörlinbach. Dort ging der Leiter des Arbeitskreises zunächst auf die Entdeckung
durch den Mitarbeiter Hermann Ohnemus ein. Er würdigte sein
Engagement bei der Säuberung des Areals, durch die es erst möglich wurde
, Einzelheiten zu erkennen. Man war sich darüber einig, daß die dort
vorgefundenen Steine von Menschenhand zu einem noch nicht restlos geklärten
Zweck gefertigt wurden. Aber auch eine zeitliche Einordnung der
Anlage war nur spekulativ möglich. Sie dürfte der Steinzeit angehören,
doch weitere Recherchen bleiben Fachleuten vorbehalten.

Bei der zweiten Exkursion führte der Dipl. Ing. Bruno Lehmann die Teilnehmergruppe
zu einer besonderen Schanze auf den abgelegenen Spitztannenberg
im Tal von Haigerach bei Gengenbach. Er zeigte dort die noch gut
erhaltenen Wälle und Gräben, die seltsamerweise nicht parallel zum Bergrücken
verlaufen. Statt dessen ist die rechteckige Schanze so gelegt, daß
eine Diagonale genau in Ost-West-Richtung dem kurzen Kamm der Bergspitze
folgt. Dann wies er auch auf den überhöhten Innenraum hin, durch
den die Anlage kaum noch einen strategischen Wert hatte. Letztlich führen
dann noch drei Vorwälle beidseitig der Schanze jeweils quer über den steil
ansteigenden Kamm, verlieren sich aber bald wieder am Hang. Daher war
man sich darüber einig, daß die Anlage zwar ihrer Größe (23 x 23 m), aber
nicht ihrer Struktur nach den im Schwarzwald bekannten Verteidigungsanlagen
der Barockzeit entsprechen könne.1

Anschließend zeigte der Exkursionsleiter unterhalb der Schanze am südlichen
Hang des Spitztannenbergs Reste von altem Bergbau. Dabei wies er
darauf hin, daß dort möglicherweise nach Kupfer geschürft wurde. Denn
dazu würde es in alten Urkunden noch Hinweise geben. Überhaupt, so
führte er aus, sei der Bergbau in dieser Gegend seit früher Zeit betrieben
worden und hatte für Gengenbach und seine Region eine größere Bedeutung
als bislang angenommen wurde. Darauf sei auch „Alt Gengenbach" zurückzuführen
, das ursprünglich im Tal vom Haigerach lag und von dem bis

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