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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 76
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Anmerkungen

1 Vgl. hierzu Josef Naudascher, Tätigkeitsbericht 1995. in: Die Ottenau 1996, S. 90. Die
Schanze paßt eher in die spätrömische Übergangszeit zum Frühmittelalter. Sie könnte
dem Prinzip der römischen Viereckschanzen um Warten mit Türmen - so u. a. in der
Schweiz - folgen, deren Wurzel möglicherweise in den keltischen Viereckschanzen zu
suchen sind. Daher sind sie vermutlich die Vorgänger der früh- und hochmittelalterlichen
Verschanzungen um Turmburgen (burgus) auf den Bergen und Hügeln. Sie wurden
weniger zur Verteidigung, als, ähnlich wie die späteren Motten der Ebene, zum
Schutz angelegt.

2 Vgl. Josef Naudascher, Fundmeldung an das Landesdenkmalamt Abtlg. Archäologische
Denkmalpflege, Dezember 1987. Der Mammutzahn wurde von Ditmar Müller unter
seiner Scheune und dem Wohnhaus in Schmieheim, Im Winkel, gefunden; dem
Ortsvorsteher Franz-Josef Helle von Ettenheimmünster gemeldet, der sofort den Beauftragten
für Archäologie einschaltete.

3 Die Altersbestimmung ist dem Paläontologen Prof. Dr. Ekke Guenther zu verdanken,
der sie später an Ort und Stelle vornahm.

4 Vgl. Megalithbauten (griechisch), Bertelsmann Lexikothek, 1977, Band 6, S. 329,
„Megalithbauten sind vorgeschichtliche Anlagen aus großen Steinen, in der jüngeren
Phase der Jungsteinzeit (Neolithikum). Es sind über West-, Nordwest- und Nordeuropa
verbreitete Menhire, Dolmen. Cromlechs, Großsteingräber, Kuppelgräber. Steinkreise
und Steinreihen".

Nach bisheriger Beobachtung handelt es sich bei der Megalithkultur des Schwarzwalds
möglicherweise um mindestens drei Kulturstufen, wohl um die ältere Kultur der meist,
wahrscheinlich umgelegten, Keil- und Rechtecksteine vermutlich aus dem Paläolithi-
kum, um die „Gefäßsteine" der Näpfchen. Schalen, Schüsseln und „Sessel" des Mesolithikums
(vgl. Anm. 5 und Anm. 34) sowie um die jüngeren Dolmen und Menhire des
Neolithikums.

5 Auf diesem markanten Punkt haben Willi und Dagmar Martin schon seit Jahren auffällige
tektonische Phänomene beobachtet und schließlich gemeldet. Vgl. Jericho (arab.
Eritha) Bertelsmann Lexikothek, Band 5, 1977, S. 144 und Natufien (engl. Natufian)
Band 7, 1977. S. 7; Die Ausgrabungen von Jericho in Judäa (zwischen 1907 und 1956)
brachten auf dem Teil es-Sultan eine der ältesten Stadtkulturen (7. Jahrtausend vor
Chr.) zutage. Darunter war auch ein Heiligtum auf einer Felsplatte mit mehreren Näpfchen
, Schalen und Doppelschalen und mit zahlreichen Relikten der mesolithischen Na-
tuf-Gruppe; benannt nach der Höhlenstation von Schuqbe im Wadi en-Natuf (Eynan
und Nahal Oren in Israel). Das Heiligtum mit den eingetieften „Steingefäßen" wird um
die Zeit 7800 v. Chr. datiert (siehe auch Abbildung in Band 7, S. 114). Damit ist es
erstmals gelungen, die Schalen und Näpfchen als Kultgegenstände in die Zeit des Mesolithikums
einzuordnen. Vgl. auch Anm. 21 und 34.
6 Marcel F. Homet, Auf den Spuren der Sonnengötter, S. 60. Neben zahlreichen anderen
Forschern hat auch Prof. Homet auf seiner Amazonasexpedition die Gleichartigkeit der
Südamerikanischen Megalithkultur mit der gleichen Kultur der Alten Welt festgestellt.
Auch er kam zu dem Schluß, daß es in archaischer Zeit eine Verbindung zwischen der
Alten und Neuen Welt gegeben haben muß. Darüber schreibt er: „Jeder neue Eindruck,
der in Nordamazonas auf mich einstürmte, bestätigte in fast unheimlicher Weise die urgeschichtliche
atlantische Verbindung der Kontinente." - Da befand sich wieder einer
jener Monolithe in Eiform: immer wieder das kosmogonische Ei darstellend. - Fünfzig
Zentimeter vom Boden war dieser eiförmige Monolith auf einer Reihe flacher Steine
aufgestellt.- Aber wieder erhebt sich die Frage. Wer hat dieses Steinmonument auf

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