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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 78
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0078
Vgl. Margarita Orfila Pons, Enric Taltavull Femem'as. An archeological guide of Me-
norca, 1996, S. 15. Dr. M. O. Pons: „Taulas are formed by two great blocks more or
less trapezoidal in section -. One of them is verdical, - and the other is placed horizon-
tally above it. Thus a T-shaped monument is formed like an enormous table (= taula in
Catalan) with a central leg, which all authors agree is the source of their name." Use,
Function and Chronology of Tulas. " - How are we to reconstruct these monuments in
the State in which they originally existed and to what use were they put? There are two
opposing theories about this question: one held that the taula was a great table use for
purposes of excamification or sacrifice. Die andere Meinung vertritt: Es könnte sich
bei den Pfeilern mit den Platten um den Mittelpunkt von Häusern handeln. Dies
kommt für unsere Betrachtung nicht infrage. Die „Taulas" werden chronologisch unmittelbar
vor die Römerzeit gesetzt. Sie sind zwar ungeheuer groß, aber fein gearbeitet
und entsprechen nur der Form nach dem „Tisch" auf dem Windeckfelsen. Er ist viel
grober gearbeitet. Entgegen den „Taulas" von Menorca, die mit hufeisenförmig gesetzten
Steinen umgeben sind, steht der „Tisch" auf dem Windeckfelsen frei, und ragt über
die Berge der Umgebung gen Himmel. Wenn er künstlich aufgestellt worden ist, was
angenommen werden darf, gehört er wahrscheinlich einer älteren Epoche an.

14 Eine Sage hat zur Entdeckung der Schüssel geführt: die unzugänglich auf der Oberfläche
des Felsens liegt. Denn es wird berichtet: „Der Teufel sei vom Teufelstritt, einem
Felsen auf dem davorliegenden Felsmassiv, hinüber auf den Windeckfelsen sowie
auf die benachbarten Berge gesprungen und habe dort mit seinem Huf wie auf dem
Teufelstritt seine Spur hinterlassen." Dies hat die Hornberger Heimatforscher Gerhard
Aberle, Thomas Kempf und Günter Schondelmaier dazu veranlaßt, über eine Leiter auf
den Windeckfelsen zu steigen. Dort fanden sie die Schüssel, die in der Sage als Spur
des behuften Teufels eine Rolle spielt.

15 Der Torso wurde von Gerhard Aberle aus Hornberg entdeckt und gemeldet. Vgl. E. O.
James, Religionen der Vorzeit, 1957, S. 150, - Weibliche Figuren des Neolithikums.
Abb. 21. Fruchtbarkeitsidol aus dem Irak. 2000 v. Chr., Der Körper von der abgebildeten
Göttin der Fruchtbarkeit entspricht wohl der Form nach dem kolossalen Torso auf
dem Windeckfelsen. Da aber die Figur aus dem Neolithikum viel feiner gearbeitet ist,
scheint der Torso von Hornberg einer anderen, wahrscheinlich noch älteren steinzeitlichen
Epoche anzugehören. Die rohe Bearbeitung des zyklopischen „Tischs" auf dem
Windeckfelsen paßt chronologisch eher zu dem überdimensionalen Torso, dem ungeheuren
Sockel und der eindrucksvollen Schüssel mit ihrem tiefen Ablauf.

16 Vgl. Topogr. Karte 1 : 25 000, Bl. 7715 Hornberg, R. 34.43.90, H. 53.46.20.

17 Die Lage und auffällige Struktur des Rappensteins ist ein Grund dafür, daß sich seit jeher
nicht nur die Bewohner der näheren Umgebung mit dieser mysteriösen Erscheinung
, sondern auch Forscher isoliert damit beschäftigten und zeitlich einzuordnen versuchten
. Da das Phänomen Opferschalen aber weltweit vorkommt, war dies nur auf
breiter Basis, dank moderner Kommunikation zu lösen. Vgl. hierzu u. a. Anm. 5. Die
Hinweise auf den Rappenstein stammen von Herbert Spathelf. Gutach, sowie von
Wolfgang Neuß. Thomas Kempf und Gerhard Aberle aus Hornberg. Vgl. hierzu Josef
Naudascher, Der Rappenstein bei Kirnbach, in: Ein Bericht an das Landesdenkmalamt,
Freiburg, 1971.

18 Eine der Sagen erzählt: „Der Geist des Rappensteins, eine makabere Gestalt, fährt mit
einem Wagen, der von neuen Geißen gezogen wird, hinab in das Tal. Die Tiere müssen
an ihrem Geisterwagen in das Tal hinab schwer ziehen. Im Tal aber angekommen,
spannt der Geist sechs Geißen vom Wagen ab und fährt wieder hinauf. Trotz der ausgespannten
Tiere läuft der Wagen bergwärts so leicht, daß der Geist „micken" (bremsen)

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