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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 137
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Zur Frühgeschichte des Klosters Schwarzach

Suso Gärtner

Die ehemaligen Klöster Hönau, Gengenbach, Schuttern, Ettenheimmünster
und Arnulfsau/Schwarzach stehen - sieht man von einigen legendenhaften
Nachrichten ab - als monastische Brennpunkte christlicher Kultur am Anfang
der schriftlichen Überlieferung im Gebiet der Ortenau. Trotz vielfacher
Zerstörung, Verlegung von dem ursprünglichen Standort, immensen
Verlusten infolge von Bränden und anderen Unglücksfällen, späteren Fälschungen
und Verunechtungen von Urkunden lassen sich, wie im Folgenden
für Schwarzach1, einige z. T. neue Aspekte für die früh- und hochmittelalterliche
Zeit des mittelbadischen Raumes gewinnen2.

Das von den Etichonen zu Beginn des 8. Jahrhunderts gegründete Kloster
auf der Rheininsel Hönau3 wird vor allem aufgrund der Namen einiger seiner
Bischöfe und Äbte mit der Tradition iro-schottischen monastischen Lebens
, zu dem auch die Peregrinatio gehörte, in Verbindung gebracht. Wandermönche
(monachi peregrini) finden sich auch in dem Privileg Bischof
Heddos von Straßburg4 von 749 für das von dem Grafen Ruthard5 auf der
Rheininsel Arnulfsau gegründeten Kloster, dem Vorläufer von Schwarzach.
Die zahlreichen Bischofsnamen haben einem spätmittelalterlichen Chronisten
wie Jakob Twinger von Königshofen einiges Kopfzerbrechen bereitet,
mußte er doch einen eigenen bischöflichen Sprengel in unmittelbarer
Nachbarschaft der Straßburger Diözese mit alter Bischofstradition annehmen6
und sich mit den sogenannten Chor- und Klosterbischöfen auseinandersetzen
. Werfen wir deshalb zunächst einen kurzen Blick auf diese ungewohnte
Einrichtung.

Iro-schottische Besonderheiten

In der irischen Kirche, die sich im 5. und 6. Jahrhundert in ihrer hierarchischen
Verfassung im wesentlichen nicht von der des Kontinents unterschieden
hatte, vollzog sich im 7. Jahrhundert ein entscheidender Wandel.
Umfangreiche Grundschenkungen an die Klöster, die sich in den Händen
der Clans befanden, vermehrten deren wirtschaftliche Basis. Das Mönch-
tum gewann in zunehmenden Maße an religiösem und politischem Gewicht
, durchbrach die bischöfliche Unterordnung und drängte sie schließlich
in den Hintergrund. Das Land war jetzt mit zahlreichen Klöstern übersät
, und der religiöse Eifer der Äbte und Mönche prägte das Bild eines
nach asketischer Vollendung strebenden neuen Aufbruchs.

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