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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 157
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Mit der relativen Dichte von Adelssitzen im Ufgau und den von ihnen ausgehenden
Machtansprüchen sowie dem Engagement des Bistums Speyer
im Ufgau kann also erklärt werden, daß die Herren von Eberstein, obgleich
sie zwischen 1115 und 1149 wohl das Allod der Grafen von Malsch erbten
, im Altsiedeiland des Ufgaus überwiegend nur über Streubesitz verfügten
. Diesen Zustand spiegeln die quellenmäßig recht gut erfaßbaren Besitzverhältnisse
des 12. und 13. Jahrhunderts wieder. Zwar waren die Ebersteiner
von Rheinau10, Rastatt", Niederbühl12, Förch13, Kuppenheim14,
Bischweier15, Winkel16, Nieder- und Oberweier17 über Otigheim18, Eichelbach19
, Muggensturm20, Waldprechtsweier21, Malsch22, Elchesheim23, Bietigheim24
, Au25, Würmersheim26, Durmersheim27, Bickesheim28, Mörsch29
und Ettlingenweier30 bis hinauf nach Forchheim31, Bulach32, Scheibenhardt
und Rüppurr34 in zahlreichen Siedlungen des Ufgaus begütert,
hatten dort Lehen ausgegeben oder verfügten über das Patronats- oder
Zehntrecht, doch reichte ihre Besitzbasis nie aus, um sich als ausschlaggebender
Faktor im Ufgau durchzusetzen. Die Chancen der Ebersteiner hierauf
minimierten sich, als sich auch noch die Staufer im Verlauf des 12.
Jahrhunderts zunehmend stärker im Ufgau engagierten. Sie zogen als
weißenburgische Vögte nach dem Aussterben der Grafen von Malsch in
der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts deren weißenburgische Lehen mitsamt
dem Komitat Forchheim an sich und ließen diese durch Ministeriale
verwalten. Zudem bauten die Staufer nach dem Zusammenbruch der
Macht der Grafen von Hohenberg, die in einen schweren Konflikt mit dem
Bistum Speyer geraten waren, auch im Pfinzgau ihre Macht aus. Der 1158
erstmals als comes de Grecingen urkundlich erwähnte Graf Wezel, Nachfolger
der Hohenberger, könnte bereits staufischer Lehnsmann gewesen
sein. Mit größerer Wahrscheinlichkeit kann man dies von Heinrich von
Grötzingen sagen, der Graf Wezel im Grafenamt nachfolgte und zwischen
1179 sowie 1187 bezeugt ist. Nach dem Tod Heinrichs fiel die Grafschaft
im Pfinzgau und die damit verbundenen weißenburgischen Lehen direkt an
die Staufer, die ihre Position in Uf- und Pfinzgau wenige Jahre später
durch die Gründung der Städte Ettlingen und Durlach weiter festigen
konnten.

Der Erwerb des predium Rotenfels

Eine Chance, ihre Macht an anderer Stelle als im Altsiedelland der Rheinebene
entscheidend zu steigern, bot sich den Ebersteinern in der ersten
Hälfte des 12. Jahrhunderts, als ihnen vom Bistum Speyer das in seinem
Umfang nicht genau bestimmbare predium Rotenfels zu Lehen gegeben
wurde. Nach Speyerer Auffassung, die sich zum Beispiel im ältesten Lehnbuch
des Hochstifts Speyer von 1343/47 findet, gehörte das gesamte

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