Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 202
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Im Sommer wurden die Funde mit Schlauch, Wannen und Zahnbürsten,
unserem damals wichtigsten Arbeitsgerät, gesäubert, zum Trocknen auf
Zeitungen ausgelegt und dann nach Fundarten in beschriftete Kartons zur
weiteren Bearbeitung einsortiert. Dr. Ruch, der neue Museumsleiter, hatte
uns dazu auf dem Gelände der ehemaligen Ihlenfeld-Kaserne in der alten
Großküche einen Raum, die ersten Geräte und ein Freigelände mit Wasseranschluß
zur Verfügung gestellt, wo besonders an heißen Samstagen bei
großem Wassereinsatz an der selbstkonstruierten Ausschlämmrutsche deutlich
wurde, mit wieviel Schmutz, aber auch Spaß praktizierte Archäologie
verbunden ist (Abb. 3). Auch bei diesen Arbeitsvorgängen, die jeweils auf
Karteikarten und in ein fortlaufendes Logbuch eingetragen wurden, lernten
wir allmählich Schritt für Schritt die nötigen Arbeitstechniken kennen.

Im Rahmen der schulischen Projekttage 1993 konnten einige ältere Schüler
zusammen mit dem Ingenieurbüro D. Seitz/Offenburg den mehrstöckigen
Kellerkomplex und seine Lage an der Stadtmauer vermessen und somit genaue
Höhenangaben der Keller ermitteln. Nach den Schulferien erforderte
die Entdeckung zahlreicher ähnlicher verfüllter Gruben bei einem Neubau
direkt hinter unserer Schule (ehemalige „Möbelhalle Schafheitle") unseren
raschen Einsatz bei Notbergungen und verzögerte durch die damit verbundenen
umfangreichen Aktivitäten zunächst die Weiterarbeit an den Funden
aus dem Kanzlerkeller.3

Bei den umfangreichen Neufunden in unserem Forschungsfeld „Offenburger
Altstadt" im Jahre 1995, der Boschert-Baustelle in der Vitus-Burg-
Straße und dem Erweiterungsbau des Marienhauses in der Wasserstraße,
war die Mitarbeit der AG gefragt4: Unsere Mitwirkung an den Funden aus
mehreren Gruben der Boschert-Baustelle beschränkte sich auf das Aussieben
und Reinigen einer Grubenverfüllung, wobei neben einigen Diamantschliffkacheln
auch ein schönes Stück römischer Sigillata auftauchte. Bei
den sehr reichhaltigen Fundmaterialien aus den Gruben an der Wasserstraße
halfen ältere Schüler lange Zeit bei der Bearbeitung im Museum, die
neuen Jahrgänge der AG konnten, wenn die Bagger stillstanden, vor Ort einiges
dazulernen, zum Beispiel das Säubern von Profilen an der Baugrubenwand
und die Deutung verschiedener Kulturschichten.5 (Stratigraphie)
(Abb. 4).

Die archäologischen Arbeiten vor Ort wurden im Sommer 1994 eingestellt
, auf ein weiteres Ausheben der noch mehrere Meter tieferen Bodenverfüllung
mußte nach 2 m aus Sicherheitsgründen verzichtet werden. Bei
einem Lokaltermin mit Dr. Schmidt-Thome, dem Verantwortlichen für
Mittelalterfunde am Landesdenkmalamt Freiburg, Vertretern der Städt.

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