http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0231
Nothausen - eine Wüstung bei Baden-Baden-
Haueneberstein
Gerhard Hoffmann
Nothausen ist eine Wüstung auf der Gemarkung von Baden-Baden-Haueneberstein
und liegt, wie wir heute wissen, ca. 700 m östlich des nördlichen
Hauenebersteiner Ortsausganges. Der Volksmund brachte die Entstehung
dieser abgegangenen Siedlung immer mit dem Dreißigjährigen Krieg in
Zusammenhang. Die Archivalien allerdings sprechen eine andere Sprache.
Ihnen ist diese Wüstung durchaus schon aus dem 14. Jahrhundert bekannt.
Die Frage war bis in jüngste Zeit aber: Wo genau lag dieses Nothausen?
Regionalhistoriker, die sich nur archivmäßig mit dem Ort beschäftigten
(die Wüstungsforscher bis in die 70er Jahre), vermuteten es im Eberbachtal
. Dort wird man es aber, wie sich 1994 zeigen sollte, vergeblich suchen
. Am Austritt des Eberbachtales in die Rheinebene war der alte Ortskern
von Haueneberstein entstanden, und noch heute schmiegen sich die
ältesten Ortsteile in dieses Tal hinein.
Der Speyrer Probst, Walram von Trier, wies am 2. 3. 1355 dem Pfarrvikar
von Eberstein aus den Erträgen der Pfarrei verschiedene Zehnten zu, darunter
auch von Wiesen „sitis in ripa Eberbach, et in villa Nathusen" (also
nicht Nothausen am Eberbach sondern am Eberbach und in Nothausen).
Obwohl Adolf Kastner den lateinischen Text im ersten seiner vier diesbezüglichen
Ortenau-Beiträge {„Die Wüstungen im Kreis Baden" in „Die
Ortenau" 9/1922, S. 78) zitiert und ihm auch der Hauenebersteiner Flurname
Nothausen bekannt ist, glaubt er den Ort Nothausen aus unverständlichen
Gründen im Wiesentale des Eberbaches ansiedeln zu müssen.
Rüdiger Stenzel hat dies übernommen. Er schreibt in „Oberrheinische Studien
" III/1975, S. 159: „Diese Siedlung, im Tal des Eberbachs gegen Ebersteinburg
zu gelegen, wurde 1355 villa genannt und besaß 1431 einen eigenen
Schultheißen. 1510 erkennen wir sie als bloße Teilgemeinde von Haueneberstein
wieder. 1535 war noch wenigstens ein abgabepflichtiger Bauer
in Nothausen, genannt wird daselbst auch ein Garten. 1579 war die
Siedlung wüst." Die archivalischen Angaben dürften stimmen, was den
Bestand der durchforsteten Archive betrifft. Die Lokalisierung im Eberbachtal
ist allerdings eindeutig falsch.
Das Gewann Nothausen war auf der Flurkarte und auf anderen genaueren
Karten schon immer gegenüber (südlich) des Hungerbergs eingezeichnet,
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