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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 234
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0234
Dr. Uwe Gross vom Landesdenkmalamt in Stuttgart, Fachmann für Mittelalterkeramik
, hat bei einem Besuch in Rastatt die Scherben angesehen und
kam zu dem vorläufigen Ergebnis, daß die ältesten ins 13714. Jahrhundert,
die jüngsten ins 18. Jahrhundert einzuordnen sind.

Auch Glas wurde gefunden: ein Bodenstück (ca. halber Boden) von 5 cm
Durchmesser mit hochgestochenem Boden. Das Stück könnte von einem
Becher, einem Stangenglas oder einer Flasche stammen. Außerdem fanden
sich vier gründliche Flachglasscherben.

Die chronologische Einstufung der Scherben durch die Archäologie paßt
sehr gut zu allem, was wir aus Archiven und Kirchenbüchern über Nothausen
wissen. Von mancher Seite vorgebrachte Bedenken können ziemlich
ausgeräumt werden.

Solche Bedenken verbanden sich z. B. mit dem Zustand der Hauenebersteiner
Kirche um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Kirche war 1721
in einem schlimmen Zustand. Sie wurde notdürftig repariert. 1727 drohte
sie gar einzufallen. Könnte es nicht sein, daß man zumindest aus feierlichen
Anlässen wie einer Taufe in ein intaktes, wenn auch bescheideneres
Gotteshaus ging, auch wenn dieses nicht so zentral lag, so daß es sich bei
den eingetragenen Taufen also nur um den Taufort aber nicht mehr um
Bürger von Nothausen sondern schon von Haueneberstein handelte?

Nicht auszuschließen sei auch, daß es sich bei der 1726 genannten, angeblich
1776 abgegangenen Wendelinskapelle um das Kirchlein von Nothausen
handelte. Allerdings hätte die Wendelinskapelle an der Straße nach
Kuppenheim gelegen. Doch sei möglicherweise mit „Straße nach Kuppenheim
" nur „Richtung Kuppenheim" gemeint gewesen und dieses Kirchlein
lag doch in Nothausen? Eine weitere Möglichkeit wäre noch, daß die Wendelinskapelle
an der Landstraße, berechtigt oder nicht, in jener Zeit als
Nothausener Kirche angesehen wurde.

Doch der Kirchenbucheintrag von 1760, der von jenem Töpfer sagt, daß er
vormals in Nothausen lebte, scheint mir doch alle diese Bedenken auszuräumen
.

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