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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 418
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haus Fortuna in der Hauptstraße 52/54, wo sich die Poststelle seit dem
frühen 17. Jahrhundert befand, in die Eisenbahnstraße verlegt. Das zwei-
einhalbgeschossige Postamt erhebt sich über winkelförmigem Grundriß.
Der historisierende Massivbau ist mit gelben und roten Backsteinen verblendet
und hat eine Sandsteingliederung. Die der Eisenbahnstraße zugewandte
Hauptfassade besitzt rundbogige Fenster im Erdgeschoß und
Rechteckfenster im Obergeschoß; die Wandgliederung des südlichen Seitenflügels
ist schlichter.

Markt- und Kirchplatz als neues Stadtzentrum

Markt- und Kirchplatz entstanden als Einheit in ihrer heutigen Form im
Laufe des 19. Jahrhunderts. Mit ihren vier herausragenden Gebäuden bilden
sie das weltliche und kirchliche Zentrum Bühls und setzen den wichtigsten
städtebaulichen Akzent.

Das heutige Rathaus, das, wie bereits oben festgestellt, bis 1877 als Pfarrkirche
diente, wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts für die ständig wachsende
Bevölkerung zu klein. 1872 wurde nach Plänen des Baden-Badener
Bauinspektors Karl Dernfeld mit dem Bau begonnen. Dernfeld machte sich
in den 60er und 70er Jahren des 19. Jahrhunderts als Architekt der Bonifatiuskirche
und des Friedrichsbades in Baden-Baden einen Namen.
1876 war das Bühler Gotteshaus fertiggestellt, 1877 wurde die Kirche
durch den Freiburger Weihbischof Lothar von Kübel geweiht17.

St. Peter und Paul ist eine dreischiffige neugotische Pfeilerbasilika aus rotem
Sandstein mit einem 63 Meter hohen Turm, Querhaus und einem fünfseitigem
Chor. Auf die bei christlichen Sakralbauten übliche Ostausrichtung
des Chors hat Dernfeld verzichtet. Der Chor von St. Peter und Paul
befindet sich im Westen der Anlage, der Turm im Osten. Anlaß für diese
Grundrißdisposition waren offensichtlich städtebauliche Gründe. Der heute
als Rathaus dienende Vorgängerbau besaß bis zum Umbau wie üblich einen
Ostchor. Die Einturmfassade im Westen des Gebäudes blieb erhalten
und bestimmt nun mit dem unmittelbar benachbarten neuen Kirchturm das
Erscheinungsbild des Marktplatzes und die Silhouette der Stadt.

Das für eine Kleinstadt wie Bühl ausgesprochen repräsentative Gotteshaus
ist 60 Meter lang und 24 Meter breit. Vorbildfunktion hatte das Freiburger
Münster, das wie St. Peter und Paul eine stadtbildprägende Einturmfassade
besitzt. Der fünfgeschossige Bühler Turm entstand nach dem Vorbild des
Freiburgers. Er besitzt ein achtseitiges Pyramidendach, das in Maßwerk
aufgelöst ist. Das Langhaus hat fünf Traveen; es ist wie das Querhaus

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