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ihnen gehörte vor allem der Dichter und Zeichner Wilhelm Busch
(1832-1908), der die Schwächen des Philistertums erkannte und schonungslos
kritisierte, aber zum Antisemiten wurde, wenn die Sprache auf
die Juden kam:
„Und der Jud' mit krummer Ferse,
krummer Nas' und krummer Hos'
schlängelt sich zur hohen Börse
tiefverderbt und seelenlos:"5
Zu den Volksschriftstellern, die Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn
des 20. Jahrhunderts einen entschiedenen Antisemitismus verbreitet haben,
gehört auch Heinrich Hansjakob6. Er stellte sich in die Reihe zahlreicher
katholischer Schriftsteller und Publizisten, die in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts eine Judenfeindschaft propagiert hatten7.
Wirtschaftlicher Antisemitismus
Das Bündnis vieler Juden, besonders der der Synagoge entfremdeten, mit
dem kulturkämpferischen Liberalismus hatte bei zahlreichen Katholiken
Heinrich Hansjakob:
„ Wer in unseren Tagen nicht
Antisemit ist, ist entweder ein
Esel oder von den Juden
abhängig."
Repro: Manfred Hildenbrand
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