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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 530
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Am 1. Dezember 1944 ließ sich der „Oberbefehlshaber der Heeresgruppe"
folgendermaßen vernehmen: „Es gibt kein Zurück mehr. Der Kampf muss
vorwärts des Westwalls und im Brückenkopf Elsass geführt werden. Es
kommt darauf an, in zähen, verbissenen Ringen dem feindlichen Angriff die
Kraft zu nehmen, Feindkräfte zu binden und Zeit zu gewinnen . . . Unser
Heil liegt nicht hinter Beton, sondern in verbissenem Kampf vorwärts der
Grenze. "52 Die am 12. Januar 1945 beim A.O.K. 19 (der Armee im Elsaß)
eingegangenen Anordnungen über „Territoriale Befugnisse der SS-Korps"
schließen mit den markanten Sätzen (die unterstrichen sind): „Ich werde
aber ohne Rücksicht auf Dienstgrad, Dienststellung und bisherige Verdienste
jeden zur Verantwortung ziehen, seiner Dienststellung entheben, degradieren
oder in schlimmen Fällen kriegsgerichtliche Todesurteile bestätigen
und vollziehen lassen, wenn er seine Aufgabe nicht pflichtgetreu, energisch
, fleißig und erfindungsreich erfüllt. Ausreden und Entschuldigungen
interessieren mich in keiner Weise. Maßgebend ist nur die Tat und der Er-
folg."53

Der Reichsführer SS

für die Richtigkeit:
Pipkorn

SS-Standartenführer

(Er wird in den „Terminen" genannt)

gezeichnet: H. Himmler

Über den „Endsieg" scheint er sich in Triberg keine Sorgen gemacht zu haben
. Von Zweifeln in seine militärische Urteilsfähigkeit nicht geplagt,
wiegte er sich in Bad Nauheim 1944 in der Illusion, „daß im Osten nichts
passiert"54. Und diesen auf nichts gegründeten Optimismus schien seine
ganze Umgebung zu teilen.

Die „Himmlermühle"

Die Mühle des Haldenhofs (seit 1938 zu diesem gehörig, Flurstück „Auf
den Felsen"), die eine Zeitlang vorher für eine Stromturbine für die Villa
Vögele genutzt wurde, diente Himmler als Wohn- und Schlafstätte. Sie
stand am Abhang, wo sich heute die sanierte Mülldeponie befindet. Das
Gelände liegt (wie ein Teil des Triberger Bahnhofs) auf Schonacher Gemarkung
. Die „Himmlermühle", das „Himmlerhäuschen" (vereinzelt auch
„Himmlervilla" genannt) mußte in aller Eile wohnlich ausgebaut werden.
Ein Triberger Zimmermeister mußte sie mit Stockbetten (dreistöckig) für
Himmler und seine Adjutanten, nach der Angabe eines Informanten für
seine Frau und die Kinder ausstatten. Die Bezahlung der Arbeit erfolgte

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