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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 569
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0569
„Die LBA Kolmar wurde nach Bad Rippoldsau verlegt." Er bekam aber
u.a. auch den Auftrag, das „nach der LBA Rippoldsau verlagerte Staatsgut
der Lehrerbildungsanstalt Kolmar nun in Gaienhofen sicherzustellen ".

Mit höchstem Interesse verfolgte der Rippoldsauer Bürgermeister Gebele
diese unübersichtliche Fluktuation im Badbereich. Inzwischen gab es noch
ganz andere Überlegungen! LBA-Direktor Dr. Lutz wurde von Oberfeldarzt
Dr. Bauer informiert, daß seine „Rippoldsauer Anstalt durch den
Oberbefehlshaber des Ersatzheeres im Einvernehmen mit dem Herrn
Reichsverteidigungskommissar Baden für Lazarettzwecke sicher gestellt
wird und daß die Vorbereitungen zur Räumung der Anstalt zu treffen seien
"; das Unterrichtsministerium protestierte, die Zeitumstände waren ihm
förderlich. Bürgermeister Gebele hätte auch diesen Wechsel mitorganisiert,
so wie er in vorbildlicher Weise die „Kinderlandverschickung"14 (KLV) arrangiert
hatte; der Begriff „Evakuierung" wurde entsprechend den Vorschriften
vermieden, es ging um die „Landverschickung der Großstadtjugend
", und sie kam in Scharen aus dem Ruhrgebiet, aus Mannheim und
Stuttgart und füllte die Gaststätten und Hotels des Kurtales. Obwohl also
die Wirte genug zu tun hatten, wollten sie doch verhindern, daß Herr und
Frau Kubach auf Drängen des Karlsruher Kultusministeriums die „Realgastwirtschaft
zum Bad" zu neuem Leben weckten. Die Rippoldsauer Gemeinderäte
nahmen zur Wiedereröffnung der Gastwirtschaft folgende Stellung
ein: „Die Gebäulichkeiten dienen jetzt dem Zweck einer Lehrerbildungsanstalt
, in der zumeist Jugendliche unter 18 Jahren untergebracht
sind. Mit Rücksicht hierauf und unter Berücksichtigung dessen, daß in der
Gemeinde Bad Rippoldsau mit 1259 Einwohnern heute noch 6 Gastwirtschaften
in Betrieb sind, ist die Eröffnung einer neuen Gastwirtschaft nicht
anzustreben . . . Der Betrieb der Gastwirtschaft „zum Bad" diente früher
fast ausschließlich dem Kurbetrieb. Nachdem das Kurhaus mit seinen 300
Fremdenbetten durch Verkauf eingegangen und in eine LBA umgewandelt
wurde, ist ein Bedürfnis für einen Gastwirtschaftsbetrieb nicht mehr vorhanden
."^ Der LBA muß es gereicht haben, daß sie den Eigenbedarf für
Dozenten und Studenten decken konnte.

„Pädagogische Akademie Bad Rippoldsau"

Beim Einmarsch der französisch-marokkanischen Truppen wurde die bal-
neologische Einrichtung der Kurhotels großteils zerschlagen oder gestohlen
. Der „katholische Pfälzer Schulfonds" nahm es zur Kenntnis, daß sich
im Hotel „Sommerberg" und im „Fürstenbau" französische Kinder erholten
, daß im Kurhaus die Arbeiter einquartiert wurden, die für den Kahlschlag
der F-Hiebe eingesetzt waren u.a. Der „Badbesitzer" war anonym,

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