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aus Tannenholz 18 fl. kosteten. Dagegen brauchte man für 1000 Stecken
aus Kastanienholz nur 6 fl. 42'/2 xer aufzuwenden57. Konsequenterweise
empfahl man die Anpflanzung von Kastanienwald, zumal auch aus dem
Verkauf von Kastanien Einnahmen zu erzielen waren. Der Bedarf an Rebstecken
belief sich pro Jahr allein für die herrschaftlichen Rebhöfe auf
4000-5000 Rebstecken. Bald breiteten sich die schnellwachsenden Kastanienwälder
aus und prägten das Gesicht der Kulturlandschaft.
Entscheidend für die weitere Entwicklung war, daß schon im 18. Jahrhundert
die Grundlage für den Qualitätsweinbau gelegt wurde. Die Süd-, Südost
- und Südwestlagen in Bottenau, Durbach, Wiedergrün und Illental boten
sich als Spitzenlagen für Qualitätsweinbau geradezu an. Mit dem Riesling
, der in der Ortenau auch „Klingeiberger" genannt wird, förderte man
eine Edelweinsorte, die in jeder Hinsicht für den Anbau geeignet war. Der
„Klingeiberger" treibt spät aus, so daß selten Frostschäden entstehen; er
bedarf allerdings wegen seiner späteren Reife besonders guter Lagen. Im
Jahr 1782 wurden auf herrschaftlichen Rebhöfen 2000 Riesling-Würzlinge
aus Bergen und 1500 einjährige aus der Nähe von Frankfurt gepflanzt.
Durch sie wurden die heimischen Klingelbergsorten verbessert68. Schon
1638 ist in einem Schreiben Karl von Orscelar von „Klingenberger"-Wein
die Rede69. In Haslach, Durbach und Zell-Weierbach befinden sich heute
Gewanne mit dem Namen „Klingelberg", in Bottenau wird ein Untergewann
so bezeichnet70. Im 18. Jahrhundert breiteten sich auch Clevner, roter
und weißer Burgunder weiter aus, während die geringeren Sorten wie Emling
, Räuschling und Heunisch zurückgedrängt wurden. Zugleich wurden
die verschiedenen Weinsorten nicht mehr in buntem Durcheinander gepflanzt
, sondern einheitlich je nach Lage angebaut. Mit der strengen Sortenwahl
wurde eine sachgemäße Kellerbehandlung des Weines verbunden.
Durch einen entsprechenden Ausbau der Weine ließen sich bessere Preise
erzielen. Man begann, die Rebstöcke in Reihen zu pflanzen, um eine bessere
Besonnung und Durchlüftung zu gewährleisten. Die bislang starren
Herbstordnungen hatten bislang sortengemäße Lesetermine verhindert.
Auch in diesem Bereich vollzogen sich Änderungen. „Die herrschaftlichen
Reben im Amt Staufenberg erhielten so nicht nur für Durbach, sondern
auch für den badischen Rebbau überhaupt als Pflanzstätte des Qualitäts-
weinanbaus erhebliche Bedeutung"71.
Die Förderung des Weinbaus als Bestandteil der Modernisierungspolitik
der württembergischen Pfandherrschaft
Lange vor den markgräflich-badischen Neuerungen in der Herrschaft Staufenberg
hatte Herzog Friedrich von Württemberg sich von herrschaftlicher
Seite aus um die Verbesserung des Weinbaus bemüht, nachdem er 1604 die
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