Freiburger historische Bestände - digital

Der Wolfacher Gemeinderat beschloß am 5. Mai 1950 die Verlegung des
Sportplatzes von der Weihermatte auf das Gewann „Vor Langenbach", um
Platz für die Erweiterung der in den dreißiger Jahren angelegten Weiher-
matten-Siedlung zu schaffen. Im Oktober 1950 gründeten Turn- und Sportverein
einen Sportplatzausschuß zur Unterstützung des Projektes. Das für
den Neubau vorgesehene Gelände konnte durch gegenseitigen Grundstückstausch
erworben werden. Im April 1952 begannen die Arbeiten am
neuen Stadion nach den Plänen des Architekten Willy Vetter, nachdem die
Finanzierung durch in Aussicht stehende Toto-Zuschüsse der Sportverbände
und freiwillige Arbeitseinsätze des Fußballclubs, Turnvereins, der Feuerwehr
und katholischen Jugend sichergestellt war. Zunächst räumten Mitglieder
der Vereine das Gelände von Bäumen, die zum Teil versetzt wurden
. Danach konnten die eigentlichen Bauarbeiten in Angriff genommen
werden; das geplante Clubhaus wurde, von den Umkleidekabinen abgesehen
, aus finanziellen Gründen erst später gebaut (s.u.). Das Richtfest des
Sportplatzes fand am 14. August 1952 im Gasthaus „Zum Ochsen" statt.
Auf dem nun freigewordenen alten Sportplatzgelände entstanden ab Mai
1953 neue Wohnhäuser.

Die offizielle Stadion-Einweihung und -Übergabe fand am 20. Juni 1953
statt; anschließend führte ein Fackelzug die Gäste durch die illuminierte
Stadt zur Schloßhalle, wo die Stadtkapelle zum Tanz aufspielte. Beim
leichtathletischen Sportfest des Turnvereins am 21. Juni, verbunden mit
den Kreismeisterschaften, waren neben vier Deutschen Meistern rund 630
Leichtathleten am Start. Der damals beste deutsche Sprinter, Heinz Fütterer
aus Karlsruhe, lief beim 200-m-Lauf Weltrekord in 22,3 Sekunden;
beim Nachmessen der Streckenlänge stellte sich dann aber heraus, daß die
Bahn zu kurz gewesen war.

Ab dem 22.6. veranstaltete der FC eine Pokalspielwoche mit Mannschaften
aus dem Kreis Wolfach und der Umgebung (wegen Regens wurden zur
Schonung des neuen Platzes die Pokalspiele nach Oberwolfach verlegt)
und am 28.6. ein Fußballspiel zwischen den Oberligisten Fortuna Düsseldorf
, u.a. mit Nationaltorhüter Toni Turek, und den Stuttgarter Kickers29.
6500 Zuschauer sahen das Spiel, das Stuttgart mit 4 : 2 gewann. In der
Turnhalle fand während der Festwoche ein Schaufechten zwischen
Schiltach und Hornberg statt. Als Abschluß der Festwoche organisierten
die Vereine am 28.6. ein großes Sommernachtsfest, das wegen des schlechten
Wetters in die Schloßhalle verlegt werden mußte.

Gut ein Jahr nach der Einweihung wurde am 14. August 1954 nach letzten
Fertigstellungs- und Korrekturarbeiten, insbesondere an den leichtathletischen
Anlagen, das Stadion endgültig übergeben. Einen Monat später be-

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